Pressemitteilung upm

"Gutes" Cholesterin hilft auch nach dem Infarkt

Auszeichnung für PD Dr. Gregor Theilmeier vom UKM

Münster (upm), 20. Oktober 2005

Bereits seit längerem ist in der Herzforschung bekannt, dass ein hoher HDL-Cholesterinspiegel die Durchblutung des Herzmuskels fördert und vor dem Fortschreiten der Arteriosklerose und damit auch vor dem Herzinfarkt schützt. Doch dieses so genannte "gute" Cholesterin kann noch weit mehr. HDL schützt ebenso den Herzmuskel vor dem sich ausbreitenden Entzündungsschaden nach einem Infarkt. Für diese Entdeckung erhielt Privatdozent Dr. Gregor Theilmeier vom Institut für Anatomie und der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Münster (UKM) in Dresden kürzlich gemeinsam mit Prof. Dr. Bodo Levkau vom Universitätsklinikum Essen den mit 10.000 Euro dotierten diesjährigen "August Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis" der Deutschen Stiftung für Herzforschung. Der Preis geht zu gleichen Teilen an die diese beiden Wissenschaftler sowie an Dr. Harald Langer vom Universitätsklinikum Tübingen, der damit für eine Forschungsarbeit zum Endothel der Blutgefäße ausgezeichnet wird.

Theilmeier und Levkau konnten in einem Experiment an Mäusen nachweisen, dass HDL durch seinen Anteil an Phospholipiden die Größe eines Infarktes verkleinert. Dabei spielt unter anderem der im Blut vorhandene Gehalt an Stickstoffmonoxid, das gefäßerweiternd wirkt, eine Rolle. In Zusammenarbeit mit den Kliniken für Kardiologie in Essen und der Mayo-Klinik in Rochester (USA) ist es den Forschern außerdem gelungen zu zeigen, dass Patienten, die sich einer Herzkranzgefäßerweiterung durch einen Ballon (PTCA) unterziehen müssen, weniger Herzmuskelmasse verlieren, wenn sie einen höheren HDL-Cholesterinspiegel im Blut aufweisen. Durch diese Erkenntnisse wird es möglich, dass Ärzte künftig bei ihren Patienten den Verlust von Herzmuskelmasse infolge von notwendigen Gefäßerweiterungen und nach Infarkten minimieren können.

Klinik für Anästhesiologieund operative Intensivmedizin