Münster (upm), 02. November 2005
Prof. Dr. Falko Lorenz vom Mathematischen Institut der Universität Münster wird am 4. November 65 Jahre alt.
Falko Lorenz wurde 1940 in Erfurt geboren. Unter dem Druck der politischen Verhältnisse verließ er 1955 seine Heimatstadt, um seine Schulausbildung in Berlin (West) fortzusetzen. An der Freien Universität Berlin begann er 1958 ein Studium der Physik und Mathematik. 1961 wechselte er nach Tübingen, wo er 1963 das Diplom in Mathematik ablegte. In Tübingen wurde er 1966 promoviert. Weitere Lehr- und Wanderjahre führten ihn nach New Orleans und Heidelberg. Über Konstanz und Freiburg kam er schließlich nach Münster, wo er 1972 eine Professur antrat.
Mathematik als Sphäre des reinsten Denkens, das sich aber in Naturwissenschaft und Technik dienlich erweist, hatte ihn schon frühzeitig angezogen. Später kam die Faszination an der mathematischen Forschung hinzu. Eine besondere Erfüllung hat Prof. Lorenz in seiner Aufgabe als akademischer Lehrer gefunden. Ausgehend von der eigenen Begeisterung an der Mathematik, suchte er immer wieder nach Wegen, auf denen die Studierenden am besten in mathematische Gebiete eindringen konnten. Davon zeugen auch seine bekannten Lehrbücher. Seit 1998 leitet er das "Kolloquium zur Geschichte und Didaktik der Mathematik", das auch eine Verbindung zur Lehrerschaft an den Schulen herstellt.
Bei aller Konzentration auf Forschung und Lehre hält Prof. Lorenz doch auch andere Aufgaben für wichtig. So war er vier Jahre Sprecher der Konferenz der mathematischen Fachbereiche und zwei Jahre Vorsitzender des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultätentages.
Ausländische Forschungsaufenthalte führten nach Zürich, Kapstadt, Taipeh und St. Petersburg. Wiederholt kamen russische Fachkollegen zur Zusammenarbeit auch nach Münster. Über seine Forschungsschwerpunkte in Algebra und Zahlentheorie hinaus ist Prof. Lorenz auch an Geschichte und Philosophie der Mathematik interessiert. Seit 1991 ist er Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.