Pressemitteilung upm

Ein Doktor in zwei Jahren

Bundesweit erste "Graduate School of Politics" in Münster eröffnet

Münster (upm), 27. Oktober 2005

[Graduate School of Politics]
Prof. Dr. Klaus Schubert (links) mit Mitarbeitern der Graduate School of Politics vor dem Schloss zu Münster
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Ein Doktor in zwei Jahren: Für viele Studenten ist das eine echte Alternative, um sich nach abgeschlossenem Master-Studium noch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen. An der bundesweit ersten "Graduate School of Politics" (GraSP) in Münster können an herausragende Studierende der Politikwissenschaft ihre Doktorarbeit in nur vier Semestern schreiben. Möglich wird dies durch das strukturierte Promotionsverfahren an der GraSP. Während die Promovierenden vieler Orts ohne institutionelle Anbindung "vor sich hin promovieren", werden sie hier in eine Kollegstruktur eingebunden - Studienplan inklusive.

An der GraSP der Universität Münster wird auf das strukturierte Promotionsverfahren gesetzt. "Wir betten die Promotionen in eine Kollegstruktur ein", sagte GraSP-Vorstandssprecher Prof. Dr. Klaus Schubert zur Eröffnung der Einrichtung Ende Oktober. In einem "Fahrplan" für die Doktorarbeit vereinbaren GraSP und Promotions-Student die Etappen und Ziele, die dann halbjährlich überprüft werden. Zudem werden die Promovierenden durch bis zu drei Professoren betreut, wovon mindestens einer am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität arbeitet. Damit wird das alte System des Doktorvaters, bzw. der Doktormutter, aufgebrochen.

Darüber hinaus unterstützt die GraSP die Promovierenden bei der Suche nach Stipendien. "Um den Promovierenden während der ganzen Zeit optimale Studien- und Abschlussbedingungen zu sichern, binden wir in- und ausländische Hochschullehrer/innen auch aus angrenzenden Fächern und Fachbereichen ein", sagt Prof. Schubert. Das Promotionsstudium an der GraSP versteht der Vorstandsprecher als dritte Phase des im Zuge der Harmonisierung des europäischen Hochschulraumes (Bologna-Prozess) angeregten dreiteiligen Studienaufbaus an Universitäten: Bachelor, Master und Promotion.

Thematisch sollten sich die Doktorarbeiten auf die Bereiche "Regieren unter den Bedingungen von Europäisierung und Globalisierung", "Zivilgesellschaft und Demokratie" sowie "Regionalisierungs- und Transformationsprozesse" beziehen. Dies sind auch die Forschungsschwerpunkte des Instituts für Politikwissenschaft in Münster. So wollen die Münsteraner durch die GraSP mittelfristig die jährliche Zahl der Promotionsabschlüsse im Fach Politikwissenschaft von derzeit etwa zehn auf zwanzig verdoppeln. Nach dem Ende der Umbauarbeiten am Gebäude des Instituts für Politikwissenschaft an der Scharnhorststraße 100 wird die GraSP im Oktober 2006 dort einziehen, und zwar direkt im Anschluss an den Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft, der vom 25. bis 29. September in Münster stattfinden wird. Bis dahin nutzt die neue Graduiertenschule die Räume des Instituts für Politikwissenschaft am Schlossplatz 7.

Bewerben kann sich jeder Studierende aus dem In- und Ausland, indem er in einem ersten Schritt schriftlich begründet, warum er an der GraSP promovieren will. Diesem Schreiben muss dann ein tabellarischer Lebenslauf sowie eine etwa zweiseitige Skizze des Promotionsvorhabens beigelegt werden. Anschließend sollten die Kandidaten ein etwa zehnseitiges Exposé erstellen, in dem sie die Ziele, Inhalte und Methoden ihrer Promotion beschreiben. Schubert: "Interessante Bewerber laden wir dann zu einem Vorstellungsgespräch ein." Die ersten fünfzehn Politikwissenschaftler beginnen in diesen Tagen ihren Promotionsstudiengang an der "Graduate School of Politics" in Münster.

Weitere Informationen: www.uni-muenster.de/grasp

Graduate School of Politics