Pressemitteilung upm

Transplantation und Ernährung

400 Teilnehmer zu Arzt-Patienten-Seminar im Schloss zu Münster erwartet

Münster (upm), 28. Oktober 2005

Die Transplantation eines Spenderorgans ist für viele lebensbedrohlich erkrankte Menschen wie ein zweiter Geburtstag. Das längst als Routineverfahren etablierte Behandlungsverfahren bringt den Patienten in der Regel einen spürbaren Gewinn an Lebensjahren und vor allem auch an Lebensqualität. Mit der Organübertragung allein ist es aber nicht getan. Vielmehr kommt es zur Erhaltung von Gesundheit und Lebensqualität anschließend neben der konsequenten Einnahme immunsuppressiver Medikamente auch auf regelmäßige Bewegung und richtiges Essen und Trinken an. Doch wie sollte eine richtige Ernährung für nieren- oder lebertransplantierte Patienten aussehen? Welche Rolle spielen zum Beispiel die Fette? Speziell diesem Thema widmet sich am Samstag, 29. Oktober 2005, ein Arzt-Patienten-Seminar der Klinik für Allgemeine Chirurgie und der Medizinischen Kliniken B und D des Universitätsklinikums Münster (UKM).

Rund 400 Menschen, denen bereits eine Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse verpflanzt wurde oder die auf eine Transplantation warten, werden zu dieser Veranstaltung erwartet, die von 10 bis 13 Uhr im Schloss zu Münster stattfindet. Mit dem Thema Ernährung haben die Veranstalter ein Thema ausgewählt, das vielen Transplantierten besonders unter den Nägeln brennt. Die gilt insbesondere für Nierenkranke, die jahrelang dialysepflichtig waren und sich daher vor der Transplantation an strenge Diätpläne halten mussten. Auch wenn sie die Diätpläne nun über Bord werfen können, haben sie doch Sorge, beim Essen und Trinken etwas falsch zu machen und stellen sich die Frage nach der optimalen Ernährung. Denn die ist ganz wichtig, um Organschäden und Herzkreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Eine besondere Rolle bei einer optimalen Ernährung spielen die Nahrungsfette. Sind sie immer schädlich oder gibt es auch gute Fette? Die Veranstalter des Arzt-Patienten-Seminars wollen die Teilnehmer am Samstag davon überzeugen, dass ein gesunder Umgang mit Fetten in der Ernährung keine komplizierte Wissenschaft ist. Darüber hinaus kommen jedoch auch andere Fragen rund um das Thema Organtransplantation nicht zu kurz. Auf dem Programm stehen insgesamt sieben Workshops, in denen es neben dem Thema Ernährung im Einzelnen auch um das Thema Lebendspende, um die Betreuung der Lebendspender, um neue Strategien der Immunsuppression, um Bluthochdruck vor und nach der Transplantation, um Leberversagen und Transplantation sowie um die Warteliste für Leber-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsen-Verpflanzungen geht.

A propos Warteliste: Im Zuge eines spürbaren Rückgangs von Organspenden nimmt die Zahl der Patienten, die auf eine Transplantation warten, immer mehr zu. Allein in Münster warten derzeit beispielsweise 500 Menschen auf eine neue Niere. Gerade das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen stellt übrigens in Deutschland das Schlusslicht bei den Organspenden dar. Gegenüber 1995 ging die Zahl der Spenden 2003 um über 20 Prozent zurück. Was nicht an einer mangelnden Bereitschaft in der Bevölkerung zur Organspende liegt, sondern eher an der Zurückhaltung von Krankenhäusern bei diesem Thema Lediglich ein Drittel der Krankenhäuser in NRW haben in 2004 potenzielle Organspender gemeldet. Nachdrücklich verweisen die Transplantationsmediziner darauf, dass jede Spende zählt. Jeder Organspender ermöglicht die Chance zum Überleben kranker Menschen.