Pressemitteilung upm

Frischer Wind für Umweltbildung

15. Umweltsymposium des Zentrums für Umweltforschung in Münster

Münster (upm), 11. November 2005

Obwohl das Thema Umwelt immer wieder durch aktuelle Katastrophen wie Wirbelstürme oder Überflutungen in den Medien präsent ist, herrscht in der Gesellschaft eine gewisse "Umweltmüdigkeit" vor. Aus diesem Grund fordern Wissenschaftler, das Bewusstsein für Themen wie Klimawandel oder einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen neu zu wecken. Dies könne jedoch nur über ein Bildungskonzept gelingen, das dem Einzelnen nicht nur das Wissen um die aktuelle Umweltproblematik vermittelt, sondern ihn vielmehr dafür sensibilisiert, die Auswirkungen der aktuellen Prozesse für die nachhaltige Entwicklung zu erkennen.

Unter dem Titel "Bildung für nachhaltige Entwicklung - Perspektiven für die Umweltbildung" befasst sich das 15. Umweltsymposium des Zentrums für Umweltforschung der Universität Münster (ZUFO) am 14. und 15. November 2005 mit dieser Problematik. Auch die Vereinten Nationen haben in diesem Jahr die Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014)" ausgerufen, deren Ziel es ist, durch Bildungsmaßnahmen zur Umsetzung der Agenda 21 beizutragen und die Grundsätze nachhaltiger Entwicklung weltweit in Bildungssystemen zu verankern. Dieses Bildungskonzept verfolgt nicht ausschließlich die Vermittlung von Wissen, sondern die Förderung von Kompetenzen, die es dem Einzelnen ermöglichen, aktiv und eigenverantwortlich die Zukunft so zu gestalten, dass künftige Generationen eine lebenswerte Welt vorfinden.

Das ZUFO nimmt den Beginn der UN-Weltdekade zum Anlass, während des Umweltsymposiums Potenziale und Herausforderungen einer solchen Bildung fachübergreifend zu untersuchen. Auf diese Weise soll ein intensiver Austausch zwischen allen Beteiligten aus der schulischen und außerschulischen Bildung, aus einer Vielzahl von Wissenschaftsdisziplinen, aus Politik und Gesellschaft, aber auch aus Wirtschaft, Verwaltung und Medien initiiert und gefördert werden. "Wir wollen eine Brücke schlagen, zwischen der Theorie- und der Praxisebene und Umsetzungsmöglichkeiten in Politik, Wirtschaft und Medien diskutieren", erklärt Prof. Dr. Manfred Lange, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Umweltforschung der Universität Münster. Als besonders wichtig sehen es die Wissenschaftler an, schon sehr früh, also bereits in den Grundschulen, mit der Förderung der Gestaltungskompetenzen zu beginnen. "Die Schüler müssen möglichst früh lernen, die nachhaltige Entwicklung zu begreifen, da nur so ein Problembewusstsein entstehen kann", verdeutlicht Privatdozentin Dr. Gesine Hellberg-Rode vom Institut für Didaktik der Biologie der Universität Münster die Problematik. Obwohl sich laut einer aktuellen Umfrage eine deutliche Mehrheit der Jugendlichen mehr Umweltthemen im Unterricht wünscht, wird dieser Bereich in den Schulen bislang noch zu wenig behandelt.

Tagungsort des Symposiums ist die Aula des Schlosses zu Münster. Eine Ausnahme bildet lediglich der öffentliche Abendvortrag am 14. November von Hans-Christoph Boppel aus dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Er referiert um 19.30 Uhr im Stadtweinhaus (Prinzipalmarkt) zum Thema "Interkulturelles und globales Lernen im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung". Abgeschlossen wird das Symposium am 15. November um 15.45 Uhr in der Schloss-Aula mit einer Podiumsdiskussion über "Perspektiven einer Bildung für nachhaltige Entwicklung - Herausforderungen für die Umweltbildung".

Zentrum für Umweltforschung