Pressemitteilung upm

Lautsprache und Schulleistungen

Fortbildungsveranstaltung über Störungen des Laut- und Schriftsprachenerwerbs und Möglichkeiten der Früherkennung

Münster (upm), 16. November 2005

Um die Lesekompetenz deutscher Schüler ist es offensichtlich nicht zum Besten bestellt. Dies jedenfalls zeigt das schlechte Abschneiden gegenüber vielen anderen OECD-Ländern bei der PISA-Studie. Wenn Kinder Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, kann dies neben vielfältigen anderen Ursachen nicht zuletzt aber auch mit Störungen beim Erwerb der Laut- und Schriftsprache zusammenhängen. Mit entsprechenden Störungen und ihren Auswirkungen auf Schulleistungen beschäftigt sich am 26. November 2005 eine ärztliche Fortbildungsveranstaltung der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM).

Bevor ein Kind lesen und schreiben lernt, muss es erst einmal mit Lautsprache vertraut werden. Beim Erwerb der Lautsprache wiederum müssen bestimmte sprachliche Fähigkeiten erworben werden, die das spätere Lesen- und Schreibenlernen erst ermöglichen. Eine dieser Fähigkeiten ist die so genannte "phonologische Bewusstheit", das heißt das Wissen um Form und Struktur von Sprache unabhängig von ihrem Inhalt. Diese Fähigkeit zeigt sich beispielsweise im Erkennen von Reimwörtern und der Fähigkeit, Wörter in Silben unterteilen zu können. Defizite der phonologischen Bewusstheit können bereits früh diagnostiziert werden. Spezielle Förderprogramme können dann helfen, diese Defizite bis zur Einschulung auszugleichen.

Im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung werden Experten aus Münster, München, Heidelberg und Hannover über die Ursachen und Zusammenhänge des normalen und gestörten Laut- und Schriftsprachenerwerbs sowie über Möglichkeiten der Früherkennung informieren. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr im Hörsaal der HNO-Klinik. Die Tagungsleitung liegt bei Prof. Dr. Antoinette Dinnesen, Direktorin der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie des UKM, sowie ihren Fachkollegen Dr. Hans-Joachim Radü aus Bochum und Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Ptok aus Hannover.

Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie