Pressemitteilung upm

"Patenter Erfinder" aus Münster

Kernphysiker Prof. Dr. Dieter Frekers ausgezeichnet

Münster (upm), 18. November 2005

[Transferpreis]
Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart (rechts) mit den münsterschen Preisträgern Prof. Dieter Frekers (Mitte) und Ishak Aksit
Foto: Martin Schmüdderich   

Prof. Dr. Dieter Frekers vom Institut für Kernphysik der Universität Münster ist am Freitag, 18. November 2005, in Düsseldorf gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Ishak Aksit und Christian Wachsmann im Rahmen des Hochschulwettbewerbs "Patente Erfinder" ausgezeichnet worden. Prof. Frekers erhielt vom nordrhein-westfälischen Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart den mit 8.000 Euro dotierten Sonderpreis Technologietransfer für die Erfindung und den Transfer eines neuartigen Mikroskopiesystems.

Mit dem von den münsterschen Physikern Frekers, Aksit und Wachsmann entwickelten "Anti Motion-Blurring Imaging System" (AMBIS) können Laborproben vollautomatisch digitalisiert werden. Schnell und ohne die üblichen Start-Stopp-Sequenzen bei der mikroskopischen Bildaufnahme können mit AMBIS innerhalb kürzester Zeit beispielsweise pathologische Schnitte in hochauflösende Digitalbilder für die medizinische Diagnose umgewandelt werden. Der Arzt kann diese anschließend am Computer auswerten und digital archivieren.

Das in Münster entwickelte System stellt eine einzigartige Bildaufnahmetechnik dar. Das Herzstück der Technologie, der Scannerkopf, ermöglicht einen kontinuierlichen Scanning-Vorgang für das Objekt. Mit einer derzeitigen Lesegeschwindigkeit von 50 "frames" pro Sekunde ist AMBIS das schnellste Scanning-Systemt für mikroskopische Präparate. Die Erfindung wurde von der Universität Münster zum Patent angemeldet. Auf Basis der Erfindung gründete Prof. Frekers mit anderen Wissenschaftlern das Unternehmen MedXP im Wissenschaftspark Gelsenkirchen, das die Scannervorrichtung und die Dienstleistung zum Scannen von Mikroskopieproben anbietet.

Innovationsminister Prof. Pinkwart zeichnete am Freitag in Düsseldorf vier nordrhein-westfälische Forscherteams für "besonders innovative Erfindungen mit hohem Marktpotenzial" aus. An dem mit insgesamt 41.000 Euro dotierten Wettbewerb, den das NRW-Innovationsministerium, die Patentverwertungsagentur Provendis GmbH und der Patentverbund der Hochschulen in NRW ausgeschrieben hatten, beteiligten sich 60 Arbeitsgruppen aus allen Fachrichtungen der Landeshochschulen.

Für Minister Pinkwart zeigt dieses große Interesse an dem Wettbewerb, "dass sich unsere Hochschulforscher immer stärker bewusst werden über die Chancen und Möglichkeiten durch Hochschulpatente". Prof. Dr. Harald Züchner, Prorektor der Universität Münster, gratulierte dem münsterschen Siegerteam unmittelbar nach der Preisverleihung in Düsseldorf und würdigte die international anerkannte Forschungs- und Transferleistung von Prof. Frekers und seinen Mitarbeitern, die auch im medizinisch-biologischen Anwendungsbereich große Bedeutung habe. Prof. Frekers hat nach dem Physik-Studium und der Promotion 1981 in Münster viele Jahre an Forschungslaboratorien in Chicago/USA und Vancouver/Kanada gearbeitet, bevor er 1992 als Professor für Kernphysik an die Universität Münster zurückkehrte.

Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW