Pressemitteilung upm

Hohe Verdienste um die Pharmazie

Prof. Dr. Heinrich Glasl wird 65 Jahre alt

Münster (upm), 06. Dezember 2005

Prof. Dr. Heinrich Glasl vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochmie der Universität Münster wird am 9. Dezember 2005 65 Jahre alt.

Heinrich Glasl wurde in Wasserburg am Inn geboren. Dass er nach dem Abitur 1959 Apotheker werden wollte, erscheint nicht verwunderlich, da die Familie Glasl schon seit Generationen mit eigener Apotheke in der Pharmazie tief verankert stand. Als Apotheker-Praktikant und später als pharmazeutischer Mitarbeiter in der elterlichen Marienapotheke in Wasserburg wurden die ersten berufsspezifischen Grundsteine gelegt, die im Rahmen des Pharmaziestudiums an der Universität München mit dem Staatsexamen ein gutes Fundament bildeten. Der junge Apotheker fertigte unter Anleitung von Prof. Dr. H. Wagner eine Dissertationsarbeit an. Danach schloss sich der Einsatz im industriellen Umfeld an. Doch bald zog es Dr. Glasl wieder in das grundlagen-orientierte Arbeiten zurück: Die Jahre 1971 bis 1976 an der Universität München dienten der Vorbereitung der Habilitation, die 1978 an der Universität Hamburg abgeschlossen wurde. Im gleichen Jahr erfolgte die Berufung an das Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Frankfurt als C3-Professor.

1984 zog es ihn nach Westfalen, wo er den Ruf auf eine C3-Professur an der Universität Münster annahm und bis zur Besetzung der Institutsleitung für etwa ein Jahr das Gesamtinstitut betreute. Seit dieser Zeit sind viele Generationen an Studierenden der Pharmazie durch seine Lehrveranstaltungen gegangen und wurden durch seinen unnachahmlichen Lehrstil geprägt. Für Prof. Glasl bedeutet Unterrichten nicht die Abarbeitung eines vorgegebenen Lehrdeputats, sondern die didaktisch kluge Gestaltung der Lehreinheiten mit allen Mitteln der modernen Technik, der wortgewaltigen und überaus rhetorisch geschickten Veranschaulichung und der individuellen Lehre. Es ist sicher auch ein Verdienst von Prof. Glasl, dass die Pharmaziestudierenden der Universität Münster in den Bewertungen zur 1. Pharmazeutischen Prüfung seit Jahren immer in den vordersten Rängen zu finden sind. Neben vielen weiteren Aktivitäten, unter anderem die über 20-jährige Tätigkeit im IMPP in Mainz, die gestalterische Mitarbeit in der Kommission für Lehre und studentische Angelegenheiten, ist er auch Leiter der Studienordnungskommission Pharmazie und Studienberater gewesen. Nicht nur viele Studierende werden Prof. Glasl in guter Erinnerung behalten, auch die Professoren der wissenschaftlichen Einheit Pharmazie: So fanden sich alle Professoren monatlich unter seiner Leitung zu einer produktiven Runde in der Institutsbibliothek zusammen, um im Gespräch aktuelle Probleme zu erörtern, Strategien festzulegen und Konflikte zu bereinigen. Die wissenschaftlichen Arbeiten von Prof. Glasl lagen in früheren Zeiten schwerpunktmäßig auf dem Bereich der ätherischen Öle, wandten sich später aber den Flavonoiden, Procyanidinen und Phenolcarbonsäuren zu. Stand in früheren Arbeiten der phytochemische Aspekt im Vordergrund, so erweiterte sich das Methodenspektrum später mehr auf physiologische Aspekte, insbesondere der Einfluss von traditionellen Heilpflanzen (Achillea, Capsella) auf die Blutgerinnung.

Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie