Pressemitteilung upm

Erneut Leibniz-Preis nach Münster

Geochemiker Prof. Klaus Mezger wird von der DFG mit höchstdotiertem deutschen Forschungspreis ausgezeichnet

Münster (upm), 02. Dezember 2005

[Mezger]
Leibniz-Preisträger Prof. Klaus Mezger
   

Erneut erhält ein Wissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität den wichtigsten und höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands: Ausgezeichnet mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird für das Jahr 2006 der münstersche Geochemiker Prof. Klaus Mezger. Der Preis ist mit 1,55 Millionen Euro dotiert und wird am 8. Februar 2006 in Berlin feierlich überreicht.

Klaus Mezger (47) ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Mineralogie und Leiter des Zentrallaboratorium für Geochronologie der Universität Münster. Nach dem Studium in Würzburg und der Promotion 1989 in New York und einer zweijährigen Postdoc-Zeit an der University of Michigan in Ann Arbor kehrte er nach Deutschland an das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz zurück. An der Universität Mainz habilitierte er sich 1995. Seit 1997 ist Prof. Mezger an der Universität Münster tätig. Im vorigen Jahr wurde er zum Mitglied der nordrhein-westfälischen Akademie der Wissenschaften ernannt.

Mit seiner Arbeitsgruppe hat er Methoden entwickelt, mit denen sich das Alter von Gesteinen und damit der Erde und anderer Planeten wesentlich genauer bestimmen lässt, als dies bisher möglich war. Mit Hilfe der Isotopengeochemie und hochpräziser Messungen konnte Mezger erstmals zeigen, dass sich die Kerne der Erde und des Mars innerhalb von 30 Millionen Jahren nach der Entstehung des Sonnensystems bildeten. Die von ihm an der Universität Münster entwickelten Methoden erreichen weltweit mit die höchste Präzision und finden Anwendung in einer Vielzahl grundlegender und aktueller Fragen zur Entwicklung der Erde und anderer Himmelskörper. Erst vor wenigen Tagen berichteten Medien im In- und Ausland über das von Prof. Mezger gemeinsam mit Fachkollegen in Köln und Oxford erstmals präzise ermittelte Alter des Mondes mit 4527 Millionen Jahren.

Die Nachricht vom Leibniz-Preis erreichte den münsterschen Wissenschaftler am Freitag, 2. Dezember 2005, in Bonn auf einer Gutachtersitzung. "Ich war völlig überrascht", berichtete Prof. Mezger am Telefon. Den Preis wertete er als Anerkennung für die Arbeit seines gesamten Teams in Münster. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 1,55 Millionen Euro ermögliche es, die Forschungsarbeiten nun auf eine breitere und verlässlichere Basis zu stellen. Mit Prof. Mezger forschen und lehren insgesamt sieben Leibniz-Preisträger an der Universität Münster. Erst im Frühjahr dieses Jahres war die münstersche Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger mit dem Leibniz-Preis für das Jahr 2005 geehrt worden, nachdem im Jahr 2003 der münstersche Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf zu den Preisträgern gehörte.

Der Leibniz-Preis wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 1985 jährlich für besonders herausragende Forschungsleistungen vergeben. Mit ihm sollen die Arbeitsmöglichkeiten einzelner Spitzenforscher und hervorragender Forschergruppen verbessert und die Mitarbeit besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftler erleichtert werden. Die Preisträger erhalten für einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu 1,55 Millionen Euro zur Vergütung gestellt. Über die Verwendung der Mittel im Rahmen ihrer Forschungsprojekte entscheiden die Preisträger selbst.

Der Bewilligungsausschuss der DFG hatte am Freitag, 2. Dezember 2005, in Bonn beschlossen, für 2006 insgesamt elf Leibniz-Preise zu vergeben. Ausgewählt wurden die Preisträger aus 148 Vorschlägen.

Institut für Mineralogie