Pressemitteilung upm

"Beste Neuro-Publikation"

Mediziner des UKM entdeckte genetische Grundlage einer seltenen neurologischen Erkrankung

Münster (upm), 13. Dezember 2005

[Kuhlenbäumer]
Preisträger PD Dr. Gregor Kuhlenbäumer (r.) und Klinikdirektor Prof. Dr. Erich Bernd Ringelstein freuen sich über die Auszeichnung.
   

Lähmungsattacken in Armen oder Beinen kennzeichnen den Lebensalltag von Patienten, die an "Heriditärer Neuralgischer Amyotrophie" leiden. Mit der Entdeckung eines wichtigen Gens beziehungsweise von Mutationen dieses Gens hat der münstersche Wissenschaftler Privatdozent Dr. Gregor Kuhlenbäumer mehr Licht in die Ursachen dieser weltweit auftretenden seltenen Erkrankung gebracht. In Anerkennung der vor kurzem erfolgten Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse in der internationalen Fachzeitschrift "Nature Genetics" wurde der an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) und als Arbeitsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung tätige Mediziner mit dem Preis für die "Beste Neuro-Publikation im Jahre 2005" ausgezeichnet. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung erfolgte im Rahmen der von der Akademie der Wissenschaften und dem Wissenschaftsministerium NRW ausgerichteten Tagung "Neuro-Visionen" in Düsseldorf.

Die Entdeckung des Gen war das Ergebnis achtjähriger intensiver Forschungsarbeiten Kuhlenbäumers mit Neurogenetischen Arbeitsgruppen in Antwerpen und Seattle. Der Nutzen dieser Entdeckung könnte nach Einschätzung von Experten weit über die Ursachenforschung der Heriditären Neuralgischen Amyotrophie hinausgehen. Denn die bei dieser Erkrankung charakteristischen Lähmungen werden unter anderem durch unspezifische Infekte ausgelöst. Insofern könnte es sich nach Worten von Prof. Dr. Erich Bernd Ringelstein, Direktor der Klinik für Neurologie des UKM, bei diesem Leiden "um eine Modellkrankheit handeln und um ein besonderes Gen, das auch für andere Krankheitsprozesse eine Schlüsselrolle einnehmen könnte".

Klinik für Neurologie