Münster (upm), 19. Dezember 2005
![[Albers]](http://www.uni-muenster.de/Rektorat/upm2/foto/upm07175.jpg)
Begeistert waren die Kinder von Prof. Focke Albers, der bei der Kinder-Uni unter anderem Fleisch fressende Pflanzen erklärte. |
"Die Vorlesung war richtig spannend", erzählt die achtjährige Charlotte aus Münster. Bei der Kinder-Uni Münster beschrieb diesmal der Botaniker Prof. Dr. Focke Albers die Überlebenstricks aus dem Pflanzenreich. Charlottes Freundin, die achtjährige Sarah, über eine kleine, dicke Sukkulente: "Es ist faszinierend, wie so kleine Pflanzen so viel Wasser speichern können." Sie fügt eifrig hinzu: "Ich habe versucht alles mitzuschreiben, aber manchmal war der Professor schon zwei Themen weiter."
Albers hat seinem Publikum an diesem Freitagnachmittag wirklich viel geboten: Vom Tannenbaum, über kleine und große Wüstenpflanzen zu den Pflanzen des Urwaldes und Fleisch fressenden Überlebenskünstlern ging der Parforce-Ritt durch das Pflanzenreich. Dass Nadeln eigentlich kleine, harte, wachsüberzogene Blätter sind, hat er den Kindern beigebracht und dass statt Kugeln früher Äpfel am Weihnachtsbaum hingen, die die Kinder dann zu Silvester abpflücken durften. Als er dann den offiziellen amerikanischen Weihnachtsbaum, einen Mammutbaum mit achtzig Metern Höhe zeigte, ging ein erstauntes "Oooh" durch die Reihen.
Faszinierend war auch die Höhe der Kakteen im amerikanischen Arizona: 15 Meter werden die hoch und können ganz viel Wasser in ihrem Stamm speichern. Andere Pflanzen speichern das Wasser in ihren Blättern. Als Albers Sukkulenten-Blätter über einem Wassereimer ausdrückte, tropfte es mächtig. Auch alle Kinder wollten das einmal ausprobieren und reckten sich nach den Blättern, die Albers in den mit 750 Kindern wieder einmal bis auf den letzten Platz besetzten Hörsaal warf. Der neunjährige Simon aus Billerbeck war beeindruckt von einer anderer Überlebenskünstlerin aus der Wüste: "Von der Auferstehungspflanze, die ihre Blätter so schnell aufklappt, wusste ich noch nichts." Innerhalb einer halben Stunde kann dieser unscheinbare Besen, der vollkommen vertrocknet wirkt, zu einem grünen Busch werden, wenn es nach langen Trockenperioden endlich wieder einmal regnet.
Die Beschreibung verschiedener Fleisch fressender Pflanzen bildete dann den Höhepunkt und Abschluss der Vorlesung. Besonders der Wasserschlauch, ein eher unscheinbares Gewächs, imponierte den Kindern neben Venusfliegenfalle und Kannenpflanze. Geräuschvoll ahmten sie das Sauggeräusch nach, mit dem das Raubgewächs seine Opfer - Wasserflöhe - in einen Schlund saugen kann.
Die nächste Kinder-Uni findet am 20. Januar statt, handelt von dem Thema "Wie werde ich Fußballfan - Eine Anleitung für alle, die es schon sind, es werden wollen oder es lieber bleiben lassen" und wird gehalten von dem Sportwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Strauß.
Die Möglichkeit zur Beantwortung von Fragen zur Vorlesung und Informationen zu den nächsten Vorträgen finden sich auf der Homepage der Kinder-Uni unter www.kinderuni-muenster.de.