Pressemitteilung upm

Preise für Hirnforscher

Junge Neurowissenschaftler vom Land ausgezeichnet

Münster (upm), 22. Dezember 2005

Die erfolgreiche Therapie neurologischer Erkrankungen gewinnt immer mehr an Bedeutung: Fast jeder fünfte Bundesbürger zwischen 18 und 65 Jahren leidet schon heute an einer behandlungsbedürftigen Störung. Für ihre Forschung in diesem Bereich erhielten die münsterschen Wissenschaftler Dr. Jens Christian Schwamborn und Dr. Gregor Kuhlenbäumer im Rahmen des Neuro-Visionen-Kongresses 2005 jeweils Publikationspreise in Höhe von 5000 Euro und Dr. Kathy Keyvani sowie Prof. Dr. Norbert Sachser einen Posterpreis in Höhe von 1000 Euro.

Dr. Jens Christian Schwamborn vom Institut für Allgemeine Zoologie und Genetik der Universität Münster erhielt seinen Preis für die Erforschung bestimmter GTPase-Proteine und ihrer Rolle bei der gerichteten Entwicklung von Nervenzellen. Im Mittelpunkt steht das gezielte Wachstum der so genannten Axone, Fortsätzen von Nervenzellen, die elektrische Impulse leiten. Seine Arbeit hatte er im renommierten Wissenschaftsmagazin "Nature Neuroscience" veröffentlicht.

Privatdozent Dr. Gregor Kuhlenbäumer von der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Münster und Arbeitsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung hatte eine Publikation über jene Gene, die für die erbliche Nervenkrankheit Neuralgische Amyotrophie (HNA) verantwortlich sind, eingereicht. Die HNA geht mit wiederkehrenden Arm- und Beinlähmungen einher. Sie ist eine Modellkrankheit für die Erforschung von Nervenleiden, die bei Erkrankungen des Immunsystems auftreten.

In der von ihnen vorgestellten Forschungsarbeit verglichen Privatdozentin Dr. Kathy Keyvani vom Institut für Neuropathologie und Prof. Dr. Norbert Sachser vom Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie der Universität Münster die Hirnaktivität von Mäusen in unterschiedlichen Umgebungen. Einige der Nager wurden in reizarmen Käfigen gehalten, andere wurden einer angereicherten Umgebung ausgesetzt. Diese Experimente dienen der Erforschung der Alzheimerschen Krankheit. Mäuse, die verstärkten Stimuli ausgesetzt waren, litten weniger unter den Auswirkungen der Krankheit.