Pressemitteilung upm

Emotionales Gedächtnis

Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster

Münster (upm), 06. Januar 2006

Emotionale Ereignisse spielen bei der Bildung, dem Abruf und der Auslöschung von Gedächtnisinhalten eine besondere Rolle. In der Tat steht das so genannte emotionale Gedächtnis im Zentrum der persönlichen Geschichte eines jeden Menschen. Mit dem aktuellen Stand der Forschung über das emotionale Gedächtnis beschäftigt sich am Mittwoch, 11. Januar 2006, eine Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM). Dabei werden insbesondere die genetischen Grundlagen, die neuronalen Netzwerke und die pharmakologischen Mechanismen des emotionalen Gedächtnisses beleuchtet.

Wie bei der um 17.30 Uhr im Hörsaal L 30 im Lehrgebäudes des Zentralklinikums beginnenden Veranstaltung deutlich werden wird, haben Emotionen zwar häufig einen förderlichen Einfluss auf Gedächtnisprozesse, können aber vor allem nach starkem oder anhaltendem Stress auch nachteilige Konsequenzen haben. Klinisch relevante Beispiele sind posttraumatische Belastungsstörungen sowie verschiedene Formen der Angst- und Panikstörungen, von denen in Deutschland mehr als zehn Millionen Menschen betroffen sind.

Fortschritte im Bereich der Neurophysiologie, der Molekularbiologie und der Bildgebung haben mittlerweile erste Analysen derjenigen Mechanismen und Netzwerke im Gehirn ermöglicht, die von emotionalen Ereignissen zum emotionalen Gedächtnis und dessen Störung führen. Von zentraler Bedeutung ist dabei der " Mandelkern" (Amygdala), eine Struktur des so genannten limbischen Systems, die Aspekte des emotionalen Lernens direkt vermittelt sowie Gedächtnisoperationen in anderen Hirnregionen beeinflusst.

Referenten der von Prof. Dr. Hans-Christian Pape, Direktor des Instituts für Physiologie I (Neurophysiologie) des UKM, moderierten Veranstaltung sind Privatdozent Dr. Oliver Stork und Prof. Dr. Dr. Georg Nordhoff von der Universität Magdeburg und Privatdozent Dr. Carsten Wotjak vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Neben Mitarbeitern und Studierenden der Medizinischen Fakultät und des Klinikums sind alle sonstigen Interessierten, insbesondere alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Raum Münster, zu dieser Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin herzlich eingeladen.

Institut für Physiologie I