Pressemitteilung upm

Auf dem Weg zur Fusionsenergie

Vortrag an der Universität Münster über aktuelles Thema

Münster (upm), 10. Januar 2006

Der Streit zwischen Russland und der Ukraine über Gaslieferungen hat auch in Deutschland die Diskussion über die künftige Energieversorgung wieder aufleben lassen. Über ein aktuelles Forschungsprojekt zur Energieerzeugung aus der Verschmelzung von leichten Atomkernen in einem Fusionskraftwerk berichtet einer der international führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet am 12. Januar 2006 am Fachbereich Physik der Universität Münster. Prof. Dr. Alex Bradshaw, Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Garching und Greifswald, spricht am Donnerstag ab 16.15 Uhr im Hörsaal 2 der Institutsgruppe I an der Wilhelm-Klemm-Straße 10 über das Thema "ITER: Der Weg zur Fusionsenergie".

Die Kernfusion ist die Energiequelle der Sonne und anderer Sterne. Die Fusionsforschung verfolgt das Ziel, dieses Prozess der Energieerzeugung auf der Erde nach zu vollziehen. In den letzten Jahren ist es den Forschern gelungen, mittels magnetischem Einschluss des heißen Plasmas eine beträchtliche Fusionsleistung zu erzielen. Der kritische Schritt zur Herstellung eines Plasmas, das für längere Zeit Energie liefert, soll mit dem internationalen Projekt "ITER" in Cadarache in Südfrankreich getan werden. Dieses Groß-Experiment mit Investitionskosten in Höhe von 4,6 Milliarden Euro soll das Prinzip der Kernfusion zur Energieerzeugung unter kraftwerkähnlichen Bedingungen demonstrieren und die Machbarkeit der notwendigen Schlüsseltechnologien testen.

Das von Prof. Bradshaw geleitete Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching und Greifswald ist eines der größten Fusionszentren in Europa und arbeitet seit Jahren an der Lösung von wissenschaftlichen Fragen, die für das Projekt "ITER" relevant sind. Die physikalischen Grundlagen für den geplanten Testreaktor in Frankreich wurden in wesentlichen Teilen hier entwickelt.

Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP)