Pressemitteilung upm

Hohe Verdienste um die Medizinerausbildung

Dr. Bernhard Marschall erhielt den Lehrpreis der Universität Münster

Münster (upm), 13. Januar 2006

[Marschall]
Dr. Bernhard Marschall
   

Wenn die Medizinische Fakultät der Universität Münster heute bundesweit ein besonders hohes Renommée hat, so liegt dies nicht nur an hervorragenden Leistungen in der Forschung, sondern mindestens in gleicher Weise am besonderen Engagement in der Lehre. Die Aktivitäten und Erfolge im Bereich der Medizinerausbildung in Münster sind unmittelbar mit dem Namen von Dr. Bernhard Marschall verbunden. Für seine hohen Verdienste auf diesem Gebiet wurde der amtierende Studiendekan der Medizinischen Fakultät am 13. Januar 2006 im Rahmen des Neujahrsempfangs der Universität Münster mit dem Lehrpreis 2005 dieser Hochschule ausgezeichnet. Der alljährlich für herausragende und beispielhafte Leistungen in der wissenschaftlichen Lehre an Mitglieder der Universität vergebene und mit 30.000 Euro dotierte Preis soll der weiteren Verbesserung der Lehre dienen.

Mit der Auszeichnung würdigt die Universität insbesondere den großen Einsatz des 40-jährigen Mediziners bei der Umsetzung der neuen Approbationsordnung. Die enorme Herausforderung, innerhalb sehr kurzer Zeit ein völlig neues Curriculum auf die Beine zu stellen, konnte dank seiner Ideen und seines besonderen Engagements äußerst erfolgreich bewältigt werden. Die vom Gesetzgeber mit der neuen Approbationsordnung gestellten Forderungen unter anderem nach stärkerem Praxisbezug schon zu Beginn des Studiums, fächerübergreifendem Unterricht, kleineren Gruppengrößen und einem veränderten Prüfungswesen wurden in Münster mehr als erfüllt. Statt der bisherigen fachspezifischen Vermittlung von Lehrinhalten erfolgt der Unterricht im klinischen Ausbildungsabschnitt mittlerweile in fächerübergreifenden themenorientierten Modulen und Blockpraktika.

Eine wichtige Herausforderung bei der Reform des Medizinstudiums in Münster war auch die Neuordnung der Ausbildung im Praktischen Jahr (PJ), das mit dem Wegfall der früher dem Examen folgenden und der Vollapprobation vorgeschalteten Arzt-im-Praktikum-Phase enorm an Bedeutung gewonnen hat. Auch dieser Herausforderung hat sich Lehrpreis-Träger der Uni Münster in besonders erfolgreicher Weise angenommen, indem er die Verträge mit Akademischen Lehrkrankenhäusern komplett erneuert hat und die Effektivität dieses Ausbildungsabschnitts für die Studierenden durch unterschiedliche Maßnahmen nachhaltig verbessert hat. Die Neuorganisation in diesem Bereich ist dem Preisträger nach Auffassung derjenigen, die ihn für diese Auszeichnung vorgeschlagen haben, ebenso gelungen wie die schwere Aufgabe der Entwicklung und Organisation eines im Zuge der neuen Approbationsordnung neu einzurichtenden Prüfungssystems. Besonders hervorgehoben wird darüber hinaus unter anderem die von Marschall entwickelte kontinuierliche Online-Evaluation der Lehre, die Modell gestanden hat für die anderen Medizinischen Fakultäten in NRW.

Der neue Lehrpreis-Träger hat in Münster Humanmedizin studiert und wurde bereits vor seinem Examen mit der Aufgabe eines Transplantationskoordinators betraut. 1993 erfolgte seine Vollapprobation als Arzt, 2000 die Bestellung zum Leitenden Notarzt der Stadt Münster, ein Jahr später seine Facharztanerkennung als Chirurg. Derzeit steht er kurz vor Abschluss eines aufbauenden Masterstudienganges "Medical Education" an der Universität Bern. Seine vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Lehre umfassen unter anderem auch seine Aufgabe als Co-Leiter eines von acht Modulen des deutschen Masterstudienganges für Medical Eduacation sowie als Vorsitzender der Kommission für Lehre, Studienorganisation,- reform und internationale Beziehungen der Westfälischen Wilhelms-Universität. In Anerkennung seiner Verdienste um die Medizinerausbildung wurde er in den Jahren 1997 und 2000 von den Studierenden der Medizinischen Fakultät jeweils zum Lehrer des Jahres gewählt.

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