Pressemitteilung upm

Bewältigung von Traumata

Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am UKM zur Psychotraumatologie

Münster (upm), 18. Januar 2006

Die hautnahe Erfahrung von Gewalttaten, Geiselnahmen, Naturkatastrophen oder anderen traumatischen Ereignissen kann bei den Betroffenen tiefe seelische Wunden reißen, die oft nicht von selbst heilen. Um die Erlebnisse zu verarbeiten, ist in solchen Fällen vielmehr eine gezielte psychotherapeutische Unterstützung erforderlich. Die "Psychische Bewältigung von Traumata" steht am kommenden Mittwoch, 25. Januar 2006, im Mittelpunkt einer Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM).

Ziel dieser Veranstaltung, die um 17.30 Uhr im Hörsaal L 30 im Lehrgebäude des Zentralklinikums beginnt, ist es, einen Einblick in allgemeine und spezielle Aspekte der Psychotraumatologie und Traumatherapie zu geben. Dabei geht es auch darum, die Breite dieses Bereichs darzustellen. Denn Trauma ist nicht gleich Trauma. Die Vielzahl klinischer Symptome erklärt sich durch eine breite Palette unterschiedlicher Faktoren. Dazu zählen beispielsweise neben Art, Schwere, Dauer und Häufigkeit der traumatischen Ereignisse gleichermaßen auch individuelle Merkmale, wie etwa Alter und biographische Vorerfahrungen. Entsprechend gibt es auch unterschiedliche psychotherapeutische Behandlungskonzepte.

Am UKM gibt es eine spezielle Anlaufstelle für Opfer von Gewalttaten und anderer tarumatischer Erlebnisse. Im Auftrag der Landesregierung Nordrhein-Westfalen wurde hier vor drei Jahren an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie in Kooperation mit dem Versorgungsamt Münster und den Opferschutzbeauftragten der Polizei eine Ambulanz eingerichtet, wo Betroffene zeitnah eine fachkompetente Diagnostik und Therapie erfahren. Im Rahmen der Vortragsveranstaltung wird der an dieser Klinik tätige Mediziner Dr. Georg Driesch zunächst mögliche Folgen frühkindlicher Traumatisierung im Erwachsenenalter darstellen. Der ebenfalls an dieser Klinik tätige Diplom-Psychologe Nils Schütte gibt anschließend einen Überblick über aktuelle traumatherapeutische Konzepte. Zum Abschluss der etwa anderthalbstündigen Veranstaltung wird Diplom-Psychologin Vanessa Bisping von der Ambulanz für Psychosomatik an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik über Zusammenhänge zwischen traumatischen Erfahrungen und einer Zahnbehandlungsphobie sowie deren Behandlung sprechen.

Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie