Pressemitteilung upm

Die Hände zum Himmel

750 kleine Fußballfans besuchten die Kinder-Uni Münster

Münster (upm), 20. Januar 2006

[Kinderuni Strauß]
Bogdan von der Kinder-Uni-AG des Windthorst-Gymnasiums in Meppen durfte Prof. Strauß bei einem Experiment mit dem Kraftmesser assistieren.
Foto: Andreas Bäumer   

Rund 1500 Kinderhände reckten sich heute (20.01.2006) bei der Kinder-Uni Münster zum Himmel. Die etwa 750 acht- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schüler folgten gerne der Aufforderung des Sportwissenschaftlers Prof. Dr. Bernd Strauß zu La-Ola-Welle und rhythmischem Schlachtgesang. Nur die Frage der Vorlesung "Wie werde ich ein Fußballfan?" konnten sie eigentlich alle selbst beantworten - schließlich waren fast ausschließlich kleine Fußballfans in den Hörsaal H1 im Hörsaalgebäude H1 gekommen.

Trotzdem lauschten die Junior-Studierenden interessiert den Ausführungen von Strauß, der zum Beispiel erläuterte, woran sich Fans erkennen. Am Schal, am Basecap, aber auch an den Socken, wie Strauß demonstrierte - links BVB, rechts Bayern, denn: "Ich konnte mich heut nicht entscheiden". Entschieden haben sich dagegen Stefanie und Sarah von der Kinder-Uni-AG des Windthorst-Gymnasiums Meppen. Sie sind zwar keine Fußball-Fans, aber kamen mit ihren eigenen grünen Kinder-Uni-Fan-Trikots. Nur für die Vorlesung waren sie anderthalb Stunden aus Meppen angereist.

Eltern, Freunde, Herkunft - alles entscheidende Faktoren, um Fan eines bestimmten Vereins zu werden. Aber auch Erfolg macht sexy und so waren denn eher wenige Preußen-Münster-Fans zur Vorlesung gekommen, dafür die Anhänger von Bayern München, Borussia Dortmund und dem FC Schalke. Lebhaft ging es zu, wenn einer der Vereine genannt wurde, sowohl bei Anhängern wie bei Gegnern. Doch Strauß mahnte zur Toleranz, im Hörsaal wie im Stadion. Ein guter Fan, das erklärte Florian Kringe, Mittelfeld-Spieler bei Borussia Dortmund, im Video-Interview mit Strauß, sei einer, der mit Aggression nichts zu tun habe und der seine Mannschaft auch in der Niederlage unterstütze.

Die anschließende Verlosung von Karten für ein Heimspiel von Borussia Dortmund fanden denn auch alle Kinder - ob Schalke, Bayern oder Dortmund-Fan - besonders spannend. Eric, acht Jahre, Schalke-Fan aus Münster, fand wichtig, dass es "keine Brutalität in den Stadien" gibt. Er war der beste Beweis für die These, dass das Elternhaus entscheidend ist: Schon sechzehn Mal war er mit seinem Vater bei einem Fußballspiel. Sein Freund Phillip kann sich zwar nicht entscheiden, ob er lieber den BVB oder Schalke unterstützt, findet es aber ganz sicher blöd, "wenn betrunkene Fans Flaschen aufs Spielfeld werfen."

Die nächste und letzte Vorlesung der Kinder-Uni in diesem Semester findet am 17. Februar wie gewohnt um 16.15 Uhr im Hörsaal H1 im Hörsaalgebäude Hindenburgplatz statt. Prof. Dr. Reinhard Dittmann wird unter dem Titel "Mit der Schaufel auf Zeitreise" verraten, wonach Archäologen graben. Auch dann wird wieder für UNICEF gesammelt, in diesem Jahr für Schulen in Afrika. Im Jahr 2005 waren auf diese Weise 800 Euro für Tsunami-Opfer in Südostasien zusammen gekommen.

Weitere Informationen zur Kinder-Uni, Literaturlisten zu den jeweiligen Vorlesungen und ein interaktives Forum, in dem die Schülerinnen und Schüler alle offengebliebenen Fragen an Prof. Strauß loswerden können, sind unter www.kinderuni-muenster.de zu finden.

Kinder-Uni Münster