Pressemitteilung upm

Internationalität der Forschung

Erstes deutsch-japanisches Graduiertenkolleg in Münster eröffnet

Münster (upm), 23. Januar 2006

[Nagoya]
Internationale Forschungskooperation besiegelt: Eröffnung des ersten deutsch-japanischen Graduiertenkollegs in Münster.
Foto: Frie   

Internationalen Modellcharakter hat das erste deutsch-japanische Graduiertenkolleg, das am Montag, 23. Januar 2006, in Münster eröffnet wurde. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Zusammenarbeit der Universitäten Münster und Nagoya im Fach Chemie in den nächsten viereinhalb Jahren mit 2,2 Millionen Euro.

In dem Kolleg "Complex Functional Systems in Chemistry: Design, Development and Applications" werden sich insgesamt 16 international ausgewiesene Forschergruppen der beiden Universitäten mit Interaktionen zwischen Molekülen befassen, deren Verständnis für das Design und die Kontrolle der Eigenschaften komplexer chemischer Systeme entscheidend ist. Die Vorhaben stammen aus den Bereichen der biologischen Chemie, der Katalyse und der Chemie neuer Materialien. Das Kolleg spannt in diesem Rahmen einen weiten wissenschaftlichen Bogen von Arbeiten zu Enzymmodellen über die Entwicklung neuer Katalysatoren bis zur oberflächengestützten Chemie organischer Systeme.

Neben der verstärkten Förderung internationaler Forschung soll das neue Graduiertenkolleg vor allem auch dazu dienen, den beteiligten deutschen und japanischen Nachwuchswissenschaftlern eine größere internationale Erfahrung zu verschaffen. Bei ihrer Arbeit werden die Doktoranden von einem Stab international renommierter Wissenschaftler unterstützt, darunter der Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 2001, Prof. Dr. Ryoji Noyori (Nagoya), und der ehemalige Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Prof. Dr. Gerhards Erker (Münster).

Das gemeinsame Projekt wird in Deutschland von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und in Japan von der "Japan Society for the Promotion of Science" (JSPS) gefördert. Jeweils 18 deutsche und japanische Nachwuchswissenschaftler erhalten die Möglichkeit, ihre Promotionsarbeiten in diesem neuen internationalen Rahmen durchzuführen. Dabei haben sie die Gelegenheit, während ihrer dreijährigen Promotionszeit für mindestens sechs Monate im anderen Land zu forschen. Bei der feierlichen Eröffnung des Kollegs am Montag in der Aula des münsterschen Schlosses betonten der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, und der Direktor der Japan Society for the Promotion of Science, Prof. Dr. Yasuo Tanaka, den zunehmend internationalen Charakter der Forschung und damit auch der Forschungsförderung. Mit dem ersten gemeinsamen Graduiertenkolleg folgten die beiden großen Forschungsförderungseinrichtungen von Deutschland und Japan dem Trend zur Internationalität und Interdisziplinarität.

Der Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität, Prof. Dr. Jürgen Schmidt, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass Münster mit dem neuen deutsch-japanischen Graduiertenkolleg und der bereits seit 2001 erfolgreich tätigen internationalen Graduate School of Chemistry im Bereich Chemie zu einem internationalen Anziehungspunkt für führende junge Naturwissenschaftler aus aller Welt werde. Die beiden Sprecher des neuen Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Gerhard Erker (Münster) und Prof. Dr. Kazuyuki Tatsumi (Nagoya), zeigten sich zuversichtlich, dass vor allem der vorgesehene regelmäßige Austausch der Kollegiaten zwischen Deutschland und Japan einen wichtigen Beitrag zur Forschungskooperation und nicht zuletzt auch zur Völkerverständigung leisten könne.

International Research Training Group Münster - Nagoya