Pressemitteilung upm

Wurzelbehandlung statt Zange

Tagung der Westfälischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. zum Thema Endodontie

Münster (upm), 27. Januar 2006

Eigene Zähne so lange wie möglich zu erhalten, ist wohl für die meisten Patienten erstrebenswerter als die schönsten Brücken oder Implantate. Im Zuge der Fortschritte der Zahnheilkunde sind die Möglichkeiten zur Erhaltung selbst hochgradig geschädigter Zähne immer besser geworden. Dazu tragen vor allem auch die Fortschritte im Bereich der Endodontie, das heißt der Wurzelkanalbehandlung, bei. Über den aktuellen Stand informieren sich rund 150 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus allen Teilen Westfalens am 4. Februar 2006 bei der traditionellen Februartagung der Westfälischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.. Die Leitung liegt wie immer beim amtierenden Vorsitzenden dieser Gesellschaft, Prof. Dr. Dr. Ludger Figgener von der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik des Universitätsklinikums Münster (UKM).

Mit den Methoden der modernen Wurzelbehandlung lassen sich auch Zähne erhalten, deren Nerv bereits abgestorben ist. Durch eine Wurzelfüllung kann ein solcher Zahn vor der Zange gerettet werden und erfüllt oft noch Jahrzehnte seinen Dienst. Vor der endgültigen Füllung müssen jedoch erst einmal etwaige Entzündungen durch Antibiotika-Einlagen bekämpft und die Wurzelkanäle anschließend entsprechend vorbereitet werden. Dafür ist es erforderlich, zunächst einmal die Länge der Wurzel exakt zu bestimmen. Im Rahmen der Tagung in Münster wird Prof. Dr. Edgar Schäfer von der Poliklinik für Zahnerhaltung des UKM unter anderem über neue Geräte zur Bestimmung der Wurzelkanallänge berichten, die auf diesem Gebiet deutliche Fortschritte gebracht haben. Darüber hinaus können sich die Teilnehmer der Veranstaltung auch über neue Füllmaterialien informieren, die ebenfalls zu deutlichen Verbesserungen bei dieser im zahnärztlichen Alltag sehr häufigen Behandlung geführt haben.

Beliebte Tradition bei den Tagungen der westfälischen Fachgesellschaft ist es, neben der Information über aktuelle Themen aus der Zahnmedizin auch einen Blick über den Tellerrand in ganz andere Bereiche zu werfen, die gleichwohl im weitesten Sinne auch mit Gesundheit und Krankheit zu tun haben. Für diese Tagung ist es Prof. Figgener gelungen, einen Referenten zu gewinnen, der vielen Teilnehmern wahrscheinlich als Bestseller-Autor und Talkgast in Funk und Fernsehen bekannt ist, und zwar den katholischen Theologen und Psychotherapeuten Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz aus Köln. In Münster wird er über sein Buch "LebensLust" sprechen, in dem er humorvoll die Verirrungen eines übertriebenen Gesundheitskultes entlarvt.