Pressemitteilung upm

Das Mahl theologisch betrachtet

Blicke auf ein Ritual beim Symposium "Herrenmahl und Gruppenidentität"

Münster (upm), 30. Januar 2006

[Herrenmahl]
Dem Thema "Herrenmahl und Gruppenidentität" widmet sich eine Tagung in Münster
   

Abendmahl hier oder Eucharistiefeier dort, das gemeinsame rituelle Mahl ist immer noch ein Streitpunkt zwischen den christlichen Konfessionen. Eine neue Sichtweise in die Diskussion bringen möchte das Forschungsprojekt "Herrenmahl und Gruppenidentität" an der Universität Münster mit einem gleichnamigen Symposium. Es findet am 3. und 4. Februar 2006 statt und wird vom Seminar für Exegese des Neuen Testaments der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität in Zusammenarbeit mit dem münsterschen Franz-Hitze-Haus organisiert.

Einen neuen Blick auf diesen Streit wollen die Theologen beim Symposium werfen, indem sie fragen, wie das Mahl in den urchristlichen Gruppen vonstatten ging und welche Bedeutung es hatte, vor allem bei der Stärkung der Gruppenidentität. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die urchristlichen Gemeinden durch ihre unterschiedlichen Mahlgewohnheiten gegenüber anderen religiösen Gruppen zu behaupten versuchten. Um sich darüber klar zu werden, wie das geschah, untersuchen sie die Sozialstruktur und Geschlechterzusammensetzung des Herrenmahls, forschen nach Zulassungsbedingungen, Platzverteilung und festgeschriebenen Riten, fragen nach der Rolle kultischer Handlungen und vergleichen das christliche Mahl mit den Mählern der jüdischen Mutterreligion und heidnischer Gruppen.

Nach den Diskussionen wird am 3. Februar um 20 Uhr noch ein Kurzfilmabend angeboten. Dieser letzte Teil der Reihe "Kino-Mähler" ist im Katholisch-Theologischen Seminar II an der Johannisstraße 8-10 zu sehen.

Symposium "Herrenmahl und Gruppenidentität"