Pressemitteilung upm

Zeugen einer erfolgreichen Entwicklung

Buchveröffentlichung informiert über Geschichte der Universitäts-Hautklinik Münster und ihre Moulagensammlung

Münster (upm), 09. Februar 2006

[Hautklinik]
Hautklinik des Universitätsklinikums Münster
   

Sie ist eine der jüngsten dermatologischen Kliniken in Deutschland und vom wissenschaftlichen Renommee her gleichzeitig eine der profiliertesten. Die bewegte Entwicklung der Universitäts-Hautklinik in Münster, die im vergangenen Jahr auf ihr 80-jähriges Bestehen zurückblickte, lassen Klinikdirektor Prof. Dr. Thomas Luger sowie seine Mitarbeiter Privatdozentin Dr. Sonja Ständer und Dr. Hartmut Ständer in einem soeben im Springer Medizin Verlag erschienenen Buch Revue passieren. Mehr als alle Worte sagen in diesem168 Seiten starken Band jedoch Bilder. Und zwar nicht allein Fotos von Personen und Gebäuden aus der Hautklinik-Historie, sondern vor allem eindrucksvolle Abbildungen von so genannten Moulagen. Es handelt sich dabei um dreidimensionale naturgetreue Wachs-Nachbildungen unterschiedlichster, großenteils längst ausgestorbener Hauterkrankungen.

Die Hautklinik des Universitätsklinikums Münster verfügt über eine einzigartige Sammlung von insgesamt 121 solcher Wachsplastiken, die natürlichen Körperteilen, wie etwa einem Gesicht oder einem Arm, frappierend echt nachgebildet sind und sehr anschaulich die charakteristischen Symptome von Pocken, Syphilis, Milzbrand oder anderen Hautleiden vor Augen führen. Die Hautklinik ist stolz darauf, die einst als Lehrmittel in der Medizin eingesetzten Moulagen, über die Zeit, in der sie weitgehend von der Fotographie und anderen audio-visuellen Medien abgelöst wurden, gerettet, aufgearbeitet und in Schaukästen als eindrucksvolle Anschauungsobjekte konserviert zu haben. Anders als in vielen anderen Hautklinik, wo die wächsernen Zeitzeugen längst in Vergessenheit geraten sind, geben sie Studierenden und jungen Medizinern in Münster heute noch einen anschaulichen und einprägsamen Einblick der ganz besonderen Art in die Entwicklung der Dermatologie.

Ein Katalog der münsterschen Moulagensammlung mit den einzelnen Exponaten macht allein drei Viertel des Buches aus. Die jeweils ganzseitigen Abbildungen der einzelnen Wachsplastiken sind inhaltlich nach verwandten Hauterkrankungen geordnet. So gibt es Moulagen die typische Symptome von Geschlechtskrankheiten zeigen ebenso wie solche, die Infektionskrankheiten oder entzündliche Dermatosen vor Augen führen oder andere, die zu den anlagebedingten oder zu den bösartigen Hauterkrankungen zählen. Neben den Fotos der Moulagen liefert das Buch ausführliche Informationen unter anderem über die Entstehung der Sammlung und die Herstellungstechnik von Moulagen.

Natürlich fehlen auch nicht Informationen über das gut 80-jährige Geburtstagskind, das heißt über die Hautklinik selbst. So wird in Text und Bild die Entwicklung der Klinik nachgezeichnet, die nach ihrer Gründung zunächst provisorisch im Clarastift des ehemaligen Clemenshospitals untergebracht war, während des zweiten Weltkrieges im Hüfferstift Notunterkunft gefunden hatte und nunmehr seit Ende Juli 1950 im großzügig angelegten Gebäude des ehemaligen Standortlazaretts an der Von-Esmarch-Straße ihr Domizil hat.

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