Pressemitteilung upm

Höchste Zeit für Pollenallergie-Behandlung

Nur Hyposensibilisierung packt Übel an der Wurzel / Hautklinik des UKM arbeitet an weiterer Optimierung

Münster (upm), 10. Februar 2006

Wer sehnt sich mitten im Winter nicht nach den schönen Sommermonaten, wer geht nicht gerne an den Badesee oder bewegt sich in der freien Natur! Für viele Menschen ist dies allerdings nur schwer möglich, denn heute leidet fast jeder Sechste in Deutschland an einer Pollenallergie. Eine dauerhafte Heilung kann derzeit nur durch eine so genannte "Hyposensibilisierung", das heißt eine spezifische Immuntherapie mit Allergenen, erreicht werden. Diese Behandlungsform ist die einzige, die das Übel an der Wurzel packt und das Immunsystem von "allergisch" auf "nicht allergisch" verändern kann. Da die Behandlung vor der Pollensaison begonnen werden muss, ist es für dieses Jahr jetzt höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Über aktuelle Behandlungsmethoden können sich Patienten insbesondere mit Pollen- und Hausstaubmilbenallergie derzeit von Experten aus der Allergologie der Hautklinik des Universitätsklinikums Münster (UKM) beraten lassen.

Vor allem im Frühling und Sommer kommen die Allergieauslöser überall in der Umwelt vor. Roggenpollen zum Beispiel wurden sogar in Grönland gefunden. Die meisten Allergiker reagieren auf Baum- und Gräserpollen. Während Baumpollenallergiker hauptsächlich im April unter Heuschnupfen leiden, beginnt für die Gräserpollenallergiker die Leidenszeit Anfang Mai und dauert bis etwa Mitte September. Nach Angaben von Privatdozent. Dr. Randolf Brehler, Allergie-Experte an der Hautklinik des UKM, bestehen Allergien meistens über viele Jahre und verschlimmern sich oft. Bei etwa eine Drittel der Patienten mit Heuschnupfen entwickelt sich im Laufe der Zeit ein Asthma. Während es bislang so war, dass vor allem Kinder, Jungendliche und junge Erwachsene eine Allergie hatten, ist es laut Brehler mittlerweile keine Seltenheit mehr, dass auch Patienten im höheren Lebensalter erstmalig eine Allergie entwickeln.

Allergiker können der Pollenbelastung kaum aus dem Wege gehen. Andere Allergene, wie beispielsweise Tierhaare oder Hausstaubmilben, können zumindest im häuslichen Umfeld reduziert werden. Die Pollenallergie zeigt sich in Reaktionen der Augen und der Nase. Die Augen sind entzündet und tränen, die Nase juckt, läuft oder ist verstopft. Oft fühlen sich Allergiker abgeschlagen und krank. Fast jeder zweite Patient leidet nach Angaben Brehlers unter überempfindlichen Bronchien, lästigem Reizhusten bis hin zu asthmatischen Beschwerden.

Für die Behandlung der Pollenallergie steht nach Worten des münsterschen Spezialisten eine breite Palette von Medikamenten zur Verfügung. Eine dauerhafte Heilung kann allerdings, wie Brehler betont, bislang nur durch eine Hyposensibilisierung erreicht werden. Eine solche Therapie wird in der Regel über drei Jahre durchgeführt. Durch die Kombination einer Hyposensibilisierung mit neuen antiallergischen Medikamenten wird gegenwärtig versucht, die Behandlung noch weiter zu verbessern. Hierzu laufen derzeit in der Hautklinik des UKM Untersuchungen an Patienten, die an einer Graspollenallergie mit Asthma im Sommer leiden. Erwartet wird neben einer deutlich höheren Wirksamkeit auch eine noch bessere Verträglichkeit der Behandlung. Brehler: "Diese hochwirksame Therapie lässt erwarten, dass Allergiker dem nächsten Sommer gut gewappnet entgegen sehen können."

Info-Hotline der Universitäts-Hautklinik: 0251/835 8522 oder 0176/23400206, montags bis donnerstags von 13 bis 18.30 Uhr

Hautklinik