Pressemitteilung upm

Tonkrieger wachen in den Arkaden

Ausstellung über chinesisch-deutsche Forschungskooperationen

Münster (upm), 16. Februar 2006

[China]
Beispiele chinesisch-deutscher Forschungskooperationen zeigt eine Ausstellung in den Münster-Arkaden.
Foto: DFG   

Chinesische Tonkrieger wachen in den Münster-Arkaden. Die lebensgroßen Figuren weisen Besuchern den Weg zu einer Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über erfolgreiche chinesisch-deutsche Forschungskooperationen, die bis zum 19. März täglich von 8 bis 23 Uhr kostenlos im Einkaufszentrum in der münsterschen Innenstadt an der Ludgeristraße besichtigt werden kann.

Ob die legendäre Tonarmee des ersten Kaisers von China oder die Fahndung nach kosmischen Röntgenquellen im Mittelpunkt steht, ob nach Krankheitsgenen gesucht oder das Stickstoffproblem erforscht wird, ob es um die "Fließbandproduktion" chinesischer Kunst oder das Hochwasser am Yangtze geht - auf vielfältige Weise arbeiten deutsche und chinesische Wissenschaftler in einer großen Zahl von Projekten zusammen.

In der Ausstellung des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Wissenschaftsförderung in Peking präsentiert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Ergebnisse dieser erfolgreichen Zusammenarbeit. Vorgestellt werden Forschungsprojekte der vergangenen 20 Jahre. Zugleich wird die Entwicklung der chinesisch-deutschen Wissenschaftsbeziehungen aufgezeichnet.

Bei der Eröffnung der Ausstellung machte DFG-Vizepräsident Prof. Dr. Frank Steglich an Beispielen deutlich, wie der kontinuierlich verstärkte Blick nach Ostasien, insbesondere in Richtung der Volksrepublik China, sich auch in einer Intensivierung der wissenschaftlichen Beziehungen widerspiegelt. Dabei blicke der wissenschaftliche Austausch zwischen beiden Ländern auf eine lange Geschichte zurück. Bedeutende Namen markierten den Weg von den Anfängen im 16. Jahrhundert bis in unsere Tage. Der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz und der Jesuit Adam Schall von Bell auf der einen, Kaiser Kangxi und der Mandarin Xu Guangqi auf der anderen Seite begründeten eine chinesisch-deutsche Tradition, die von vielen großen Forschern über die letzten Jahrhunderte hinweg fortgeschrieben wurde. Seit dem Jahr 2000 sei es die Aufgabe des "Chinesisch-Deutschen Zentrums für Wissenschaftsförderung" in Peking, eine gemeinsame Gründung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ihrer chinesischen Partnerorganisation, der National Natural Science Foundation of China (NSFC) , diese Kooperationen weiter zu vertiefen.

Prof. Dr. Jürgen Schmidt, Rektor der gastgebenden Universität Münster, unterstützte diese DFG-Intention mit Hinweisen auf erfolgreiche Kooperationen zwischen münsterschen und chinesischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in den Bereichen Physik, Jura und Medizin. Bernadette Spinnen, Leiterin von Münster-Marketing, machte das Interesse der Stadt an einer weltoffenen, international ausgerichteten Wissenschaft in Münster deutlich. Ein eindrucksvolles Beispiel deutscher China-Forschung präsentierte Prof. Dr. Lothar Ledderose aus Heidelberg, der seit Jahren in enger Kooperation mit chinesischen Wissenschaftlern die mehr als 25 Millionen Schriftzeichen einer steinernen Bibliothek eines ehemaligen Buddhisten-Klosters in der Nähe von Peking untersucht.

Der Ausstellungseröffnung voran ging am Mittwoch. 15. Februar 2006, ebenfalls in den Münster-Arkaden, eine Informationsveranstaltung zur Forschungskooperation zwischen Deutschland und China, in der unter anderem der münstersche Physiker und Nano-Forscher Prof. Dr. Harald Fuchs über seine Erfahrungen in der Kooperation mit chinesischen Wissenschaftlern berichtete.

Deutsche Forschungsgemeinschaft