Pressemitteilung upm

Wenn nichts mehr Freude macht ...

Öffentliche Vortragsveranstaltung zur Psychotherapie der Volkskrankheit Depression

Münster (upm), 21. Februar 2006

An manchen Tagen ist die Stimmung einfach im Keller, man ist niedergeschlagen und rein gar nichts scheint in solchen Momenten noch Freude zu machen. Wohl jeder hat solche Tage schon einmal erlebt. Wenn die negativen Empfindungen jedoch anhalten und obendrein vielleicht noch ein Gefühl von emotionaler Leere, Antriebslosigkeit, Uninteressiertheit und körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen und Appetitlosigkeit hinzukommen, deutet viel darauf hin, dass der oder die Betroffene an einer Depression erkrankt ist. Spektrum, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Depressionen stehen am Mittwoch, 22. Februar 2006, im Mittelpunkt einer öffentlichen Informationsveranstaltung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster (UKM). Sie findet von 18 bis 19.30 Uhr im Hörsaal L 20 im Lehrgebäude des Zentralklinikums (Albert-Schweitzer-Straße) statt. Depressionen sind sehr häufige psychische Leiden. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 18 Prozent aller Menschen, also mehr als jeder sechste Bundesbürger, im Laufe seines Lebens an einer Depression erkrankt, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Wie die Organisatorin der Info-Veranstaltung, Privatdozentin Dr. Anette Kersting, betont, sind depressive Erkrankungen heute gut behandelbar. Wichtig sei es jedoch, dass die Depression rechtzeitig erkannt und therapiert wird. Denn unbehandelt ist oft ein mehrmonatiger, möglicherweise sogar chronischer Verlauf zu erwarten, wie die Oberärztin und Leiterin des Bereichs Psychotherapie der Psychiatrischen Uni-Klinik zu bedenken gibt. Nach erfolgreicher Therapie stellt sich dennoch bei etwa jedem zweiten Patienten irgendwann erneut eine Depression ein. Nach zweimaliger Erkrankung liegt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls laut Kersting bereits bei 70 Prozent und nach dem dritten Mal sogar bei 90 Prozent. Die hohen Chronifizierungsraten erklärt die Ärztin unter anderem damit, dass viele Patienten mit depressiven Störungen nicht rechtzeitig erkannt werden. Einer der Gründe dafür liegt ihren Angaben zufolge in dem häufig gemeinsamen Auftreten einer Depression mit anderen psychischen Leiden, wie etwa Angsterkrankungen. Aber auch chronische körperliche Erkrankungen können von einer Depression begleitet sein. Ein wichtiger Faktor ist darüber hinaus aber auch der, dass es vielen Patienten schwer fällt, sich zu einer psychotherapeutischen oder unter Umständen auch medikamentösen Therapie zu entschließen. Im Rahmen der Info-Veranstaltung, zu der Betroffene, deren Angehörige und alle anderen Interessierten herzlich eingeladen sind, werden Anette Kersting und die ebenfalls an dieser Klinik tätige Ärztin Cornelia Roestel zunächst über Spektrum, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten depressiver Erkrankungen berichten. Anhand eines Fallbeispiels können sich die Teilnehmer dann über das konkrete Vorgehen in der Therapie informieren und anschließend mit den Referentinnen Fragen erörtern, die ihnen unter den Nägeln brennen.

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie