Pressemitteilung upm

"Brückenbildung" in der betrieblichen Familienpolitik

Interdisziplinäre Tagung in Münster zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Münster (upm), 17. Februar 2006

[Ristau-Winkler]
Malte Ristau-Winkler vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Foto: FFP   

Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist zu einem wichtigen Handlungsfeld für Politik und Wirtschaft geworden. Betriebliche Familienpolitik kann dabei als Reaktion der Unternehmen auf den demographischen Strukturwandel und sich ändernde Lebensformen angesehen werden. In der Wissenschaft wird dieses Thema zunehmend von verschiedenen Fachrichtungen aufgegriffen.

Unter dem Titel "Betriebliche Familienpolitik: Forschungsstand und Forschungsperspektiven" veranstaltete das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) in Münster eine wissenschaftliche Fachtagung. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen ihre Forschungsansätze zur betrieblichen Familienpolitik vor. Dabei wurden sowohl die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Beruf und Familie als auch die zahlreichen interdisziplinären Bezüge zum Thema Betriebliche Familienpolitik deutlich.

Neben Beiträgen aus betriebswirtschaftlicher, volkswirtschaftlicher, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive bot die Veranstaltung auch Einblicke in arbeitsrechtliche und arbeitspsychologische Fragestellungen. Weiterhin wurden Forschungsarbeiten zu den Themen Kinderbetreuung, Doppelkarrierepaare, flexible Arbeitszeitmodelle und Erwartungen von Arbeitnehmer/innen an einen familienfreundlichen Betrieb vorgestellt. Das Ziel der Tagung, Brücken zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen zu bilden, Erkenntnislücken zu schließen und neue Fragestellungen zur betrieblichen Familienpolitik zu formulieren, wurde, so das Resümee der Teilnehmer, erreicht. Dies zeigte sich auch in den lebhaften und engagierten Diskussionen. Eine ausführliche Dokumentation der Tagung wird das FFP in den nächsten Wochen erstellen und veröffentlichen.

Die Tagung wurde gefördert durch die berufundfamilie gGmbH und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In ihrem Grußwort betonte Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der berufundfamilie gGmbH, die Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse über betriebswirtschaftliche Effekte familienbewusster Personalpolitik für deren Verbesserung und Verbreitung. Malte Ristau-Winkler, Leiter der Abteilung "Familie, Wohlfahrtspflege und Bürgerschaftliches Engagement" im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und ehemaliger Student der Universität Münster, begrüßte in seiner Rede die Tagungsinitiative.

Das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik ist eine wissenschaftliche Einrichtung an der Universität Münster, die sich auf die Erforschung familienbewusster Personalpolitik spezialisiert hat. Diese Arbeit wird gefördert durch Mittel der berufundfamilie gGmbH, eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die sich seit 1995 im Themenfeld Beruf und Familie engagiert.

Informationen zum FFP und zum Tagungsprogramm finden sich im Internet auf der Seite www.ffp-muenster.de.

Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik