Pressemitteilung upm

Gemeinsam in Sachen Prävention

Intensive Forschungskooperationen zwischen dem Universitätsklinikum Münster und China

Münster (upm), 17. Februar 2006

[China]
Prof. Dr. Helge Karch (1. Reihe, 2.v.l.) und Prof. Dr. Dag Harmsen (1. Reihe 2.v.r.) mit Fachkollegen aus China beim Besuch am China-CDC in Peking
   

Dass zwischen Deutschland und China enge Wissenschaftsbeziehungen bestehen, veranschaulicht noch bis zum 19. März eindrucksvoll eine Ausstellung in den "Münster Arkaden", dem neuen Einkaufszentrum der Westfalenmetropole. Ein gelungenes Beispiel für einen intensiven fachlichen Austausch zwischen Forschern aus den beiden Ländern ist die erfolgreiche Kooperation von Wissenschaftlern des Instituts für Hygiene und der Poliklinik für Parondontologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) mit Fachkollegen aus China. Gerade halten sich in beiden Einrichtungen wieder jeweils zwei chinesische Gastwissenschaftler auf, um gemeinsame Forschungsprojekte zu verfolgen.

Zwei der Stipendiaten kommen vom "State Key Laboratory for Infectious Disease Prevention and Control" (SKLID, China-CDC). Im Januar 2006 wurde Prof. Dr. Helge Karch, Direktor des Instituts für Hygiene des UKM, vom Direktorium des China-CDC in Peking zum Mitglied des akademischen Komitees dieser Institution ernannt. Das China-CDC koordiniert die gesamte Seuchenbekämpfung in China und entwickelt neue Präventionsstrategien zur Verhütung von Infektionserkrankungen. "Durch die Ernennung wird eine weiter verbesserte Plattform für gemeinsame Forschungsaktivitäten deutscher und chinesischer Forschungsgruppen auf dem Gebiet der Lebensmittel- und Infektionshygiene geschaffen", so Karch. Zurzeit forschen die zwei chinesischen Gastwissenschaftlerinnen am Institut für Hygiene an gemeinsamen Projekten aus dem Bereich der Lebensmittelhygiene. Hierbei sollen sich aus den Ergebnissen der Grundlagenforschung innovative Ansätze für die Prävention von Infektionskrankheiten in beiden Ländern ergeben.

Auch die Poliklinik für Parodontologie kooperiert mit dem China-CDC. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Forschungsaktivitäten stehen dort jedoch bioinformatische Anwendungen, wie zum Beispiel geographische Informationssysteme mit gekoppelten Frühwarnsystemen zur Erkennung von Krankheitsausbrüchen, die unmittelbar zum Einsatz in China kommen, aber auch in Deutschland bei der Verhütung von Infektionskrankheiten helfen sollen. Die zweite aus Nanjing stammende Forscherin, Dr. Yan Xu, arbeitet auf dem Gebiet der oralen Mikrobiologie. Bakterien sind bei der Entstehung der Parodontitis - einer Erkrankung des Zahnhalteapparats von großer volksökonomischer Bedeutung - entscheidend beteiligt. Im Rahmen dieser deutsch-chinesischen Kooperation werden neue diagnostische und prognostische Verfahren entwickelt. Prof. Dr. Dag Harmsen, kommissarischer Leiter der Poliklinik für Parodontologie: "Dies ist eine für uns durchaus reizvolle Kooperation, ergibt sich doch dadurch für uns der Zugriff auf Fallzahlen und Erkrankungen, die wir hier in Deutschland gar nicht erreichen beziehungsweise gar nicht mehr beobachten können". China öffnet sich also nicht nur in der Wirtschaft sondern auch in der Forschung der Weltgemeinschaft und Münster ist mit dabei.