Pressemitteilung upm

Mikrokatheter bei Gefäß-Missbildungen

Neuroradiologen demonstrieren moderne Therapie beim "Tag der Gesundheitsforschung"

Münster (upm), 17. Februar 2006

Der vernichtende Kopfschmerz kam aus heiterem Himmel. Der 40 - jährige Familienvater wurde bewusstlos ins UKM eingeliefert. Ursache der lebensbedrohlichen Erkrankung war das Platzen eines Hirngefäßes - ein sogenanntes Aneurysma. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden an einer solchen Gefäßaussackung, die meisten ohne davon zu wissen. Hirnaneurysmen sind angeborene Missbildungen der Arterien an der Schädelbasis. Die Wand dieser sackartigen Ausstülpungen weist nicht die gleiche Festigkeit auf wie die normaler Gefäße. "Sie müssen sich das vorstellen wie bei einem defekten Gartenschlauch. Irgendwann platzt das Gefäß an dieser Schwachstelle", erklärt Dr. Thomas-Ulrich Niederstadt von der Funktionseinheit Neuroradiologie am Institut für Klinische Radiologie. "Solche Aneurymen muß man nicht mehr in jedem Fall operieren, man kann sie auch durch das Gefäßsystem von der Leiste behandeln".

Wie dieses "minimal invasive Verfahren" funktioniert, können Interessierte am Sonntag (19. Februar 2006) beim "Tag der Gesundheitsforschung", bei dem der Schwerpunkt auf der Erforschung des Gehirns liegt, auf Ebene 03 im Zentralklinikum des UKM im Institut für Klinische Radiologie miterleben. Mithilfe der Mikrokathetertechnik können aber nicht nur Aneurysmen, sondern auch andere Gefäßmissbildungen und unter bestimmten Umständen auch Schlaganfälle behandelt werden. Neben diesen therapeutischen radiologischen Verfahren wird weiterhin auch ein Einblick in die verschiedenen diagnostischen radiologischen Verfahren wie etwa die Computertomographie oder die Kernspintomographie gewährt, die den wesentlichen Beitrag in der Diagnose von Erkrankungen des Gehirns leisten, und das zum Teil rund um die Uhr. Der Besucher wird durch Vorträge einen Überblick über den aktuellen Stand der bildgebenden Verfahren bekommen und im Rahmen einer Führung die dazugehörigen High-Tech-Geräte kennenlernen.

Die Funktionseinheit Neuroradiologie im Institut für Klinische Radiologie wird von Dr. Thomas-Ulrich Niederstadt geleitet. Zusammen mit den Fachärzten Dr. Stephan Kloska und Dr. Philip M. Schlegel wird eine zeitnahe diagnostische und therapeutische Versorgung gefäßbedingter Hirnerkrankungen sichergestellt.

Institut für Klinische Radiologie