Pressemitteilung upm

Keilschrift zum Schafe zählen

Letzte Kinder-Uni des Wintersemesters zum Thema Archäologie

Münster (upm), 20. Februar 2006

[Dittmann]
Autogramme vom Archäologie-Professor Dittmann nach der letzten Kinder-Uni des Wintersemesters
Foto: Grewer   

Rund 1200 Kinder gingen am Freitag, 17. Februar, mit Prof. Dr. Reinhard Dittmann auf eine Zeitreise. Der Altertumskundler nahm die acht- bis zwölfjährigen Junior-Studierenden der Kinder-Uni Münster mit ins alte Mesopotamien, zeigte ihnen alte Siedlungshügel, rechnete in Keilschrift und erklärte, wie Kinder damals zur Schule gingen.

Wenn Archäologen sich in den Vorderen Orient aufmachen, berichtete Prof. Dittmann im vollbesetzten Hörsaal H1, dann geht das nicht mit dem Flugzeug, denn sie müssen allerhand Gepäck und Geräte mitnehmen. Aber der weite Weg mit dem Auto lohnt sich, weil die durchfahrenen Landschaften ganz prächtig sind. "Dass man überall hinfährt", findet auch die zehnjährige Julia aus Gelsenkirchen toll an der Altertumskunde. Sie möchte gern Archäologin werden und am liebsten in Ägypten Ausgrabungen machen.

Neu war für Julia, dass die Siedlungshügel im Orient Städte sind, die übereinander gebaut wurden. Die Häuser bestanden aus Lehmziegeln, und wenn sie einfielen, wurden einfach neue Gebäude darüber errichtet. Aus Lehm bestanden auch die Schrifttafeln der alten Sumerer und Babylonier. Darauf schrieben sie in Keilschrift, der ältesten bekannten Schriftform. Sie ist entstanden, um damit Schafe zu zählen, lernte der 12jährige Kevin aus Sprakel. Er möchte nicht so gerne Archäologe werden, vor allem wegen der giftigen Echsen und Schlangen und Staub-Stürme, mit denen es Prof. Dittmann bei seinen Ausgrabungen immer wieder zu tun hat.

Prof. Dittmanns Vorlesung war die letzte Kinder-Uni des Wintersemesters. Knapp 150 Junior-Studierende, die an allen sechs Vorlesungen teilgenommen haben, bekamen ein Kinder-Diplom. Einer von ihnen ist der zehnjährige Julius aus Recklinghausen, der die Vorlesungen "Wie wird man Fußball-Fan?" und "Mit der Schaufel auf Zeitreise" besonders gut fand. Auch der neunjährige Tim aus Sprakel hat an allen Veranstaltungen des Wintersemesters teilgenommen. Er erinnert sich noch gut an die erste Vorlesung des Semesters "Warum gibt es Armut?", in der viele Länder gezeigt worden seien. Auch fand Tim, dass Armut von Professor Apolte "gut erklärt" wurde.

Die nächste Vorlesung der Kinder-Uni findet im Sommersemester statt. Die münstersche Hirnforscherin und Privatdozentin Dr. Bettina Pfleiderer spricht am 31. März über das Thema "Kann man Gedanken lesen?". Weitere Themen im Sommersemester werden Polarforschung, Geschichte und Musik sein.

Kinder-Uni Münster