Pressemitteilung upm

Das Projekt Weltethos

Prof. Dr. Hans Küng hält Vortrag an der Uni Münster

Münster (upm), 24. Februar 2006

[Küng]
Prof. Dr. Hans Küng
Foto: Palmyra-Verlag   

Der prominente Schweizer Theologe und Kirchenkritiker Prof. Dr. Hans Küng wird am Samstag, 4. März, um 15 Uhr im H1 des Hörsaalgebäudes der Universität Münster am Hindenburgplatz 10-12 einen öffentlichen Vortrag über "Das Projekt Weltethos. Bedeutung und Wirkung" halten. Der Vortrag ist gleichzeitig Abschlussvorlesung für den Weiterbildungs-Studiengang "Angewandte Ethik", dessen erste Absolventen nach vier Semestern Studium jetzt entlassen werden. Der Eintritt kostet drei Euro.

Küng ist der Überzeugung, dass der Frieden zwischen den Nationen eng mit Frieden und Dialog zwischen den Religionen verbunden ist und dass für diesen Dialog religionswissenschaftliche Grundlagenforschung notwendig ist. 1990 stieß der damals in Tübingen lehrende Theologe in einer Programmschrift das "Projekt Weltethos" an. Seinen ersten weltweiten Widerhall fand das Projekt 1993 mit der "Erklärung zum Weltethos" des Parlaments der Weltreligionen in Chicago. Dort verpflichteten sich die Vertreter der Weltreligionen zu vier unverrückbaren Prinzipien: Gewaltlosigkeit, Solidarität, Toleranz und Gleichberechtigung.

Mit solchen allgemeinen Prinzipien, aber auch mit speziellen ethischen Fragen, unter anderem zur Umwelt-, Wirtschafts- oder Wissenschaftsethik setzt sich der Weiterbildungs-Studiengang "Angewandte Ethik" auseinander. Er wendet sich an berufserfahrene Personen, die in ihrem Erwerbsleben in besonderem Maße mit ethischen Problemen konfrontiert sind, sei es in der Medizin, der Industrie, den Medien oder der Politik. Im April beginnt der nächste Kurs des Studienganges.

Auch neben dem Projekt Weltethos regte Küng Diskussionen an. Innerhalb der katholischen Kirche zeigte er sich als streitbarer Geist, der die Unfehlbarkeit des Papstes in Frage stellte und dem deshalb 1980 die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen wurde. Er steht den Lehrmeinungen der katholischen Kirche kritisch gegenüber, zum Beispiel dem Verbot der künstlichen Empfängnisverhütung, der Unmöglichkeit der Frauenordination und dem Festhalten am Zölibat. Weitere Auskünfte sind bei der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung (Telefon 0251/83-24762, E-Mail: weiterbildung@uni-muenster.de) erhältlich. Weitere Informationen zum Studiengang Angewandte Ethik sind unter www.uni-muenster.de/AngewandteEthik/ zu bekommen.

Studiengang Angewandte Ethik