Pressemitteilung upm

Privataudienz beim Papst

Delegation mit Kirchenhistoriker Prof. Wolf und Kanzlerin Dr. Böhm

Münster (upm), 14. März 2006

[Wolf]
Kirchenhistoriker Prof. Wolf überreicht dem Papst in einer Privataudienz die ersten Bände seiner Grundlagenforschung zur römischen Buchzensur.
Foto: Dominik Höink   

Prof. Dr. Hubert Wolf von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster überreicht im Rahmen einer Privataudienz im Vatikan am Mittwoch, 15. März 2006, Papst Benedikt XVI. sieben Bände seiner im vergangenen Jahr erschienenen Grundlagenforschung "Römische Inquisition und Indexkongregation". Begleitet werden Prof. Wolf und sein münstersches Team in Rom von einer hochrangigen Delegation, der unter anderem auch die Kanzlerin der Universität Münster, Dr. Bettina Böhm, der münstersche Weihbischof Dr. Franz-Peter Tebartz van Elst und der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, angehören werden.

"Ich hätte nie gedacht, so schnell einen Termin beim Papst im Vatikan zu bekommen", schilderte Prof. Wolf am Dienstag, 14. März 2005, in Rom die Vorgeschichte. Nachdem im Dezember in Münster mit großem Erfolg ein internationales Symposium über das Thema "Buchzensur durch Römische Inquisition und Indexkongregation" stattgefunden habe, sei für ihn und seine Mitarbeiter klar gewesen, dass Papst Benedikt XVI. die Bände mit der Grundlagenforschung persönlich erhalten müsse. Schließlich habe der frühere Kardinal Joseph Ratzinger in seiner Zeit als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre die Forschungsarbeiten mit großem Interesse begleitet und gefördert. In dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Langzeitprojekt wird die über 400jährige Geschichte der römischen Buchzensur erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet.

Prof. Wolf wertet die Audienz im Vatikan auch als Belohnung für die langjährige harte Arbeit seines Teams aus Nachwuchswissenschaftlern. "Tag für Tag schwer zu entziffernde Akten im Archiv zu erfassen, mit unendlicher Geduld und Akribie den verschiedenen Spuren von Bücherverboten oder auch Freisprüchen nach zu gehen, das verlangt den Wissenschaftlern schon einiges ab". Um so schönes sei es, jetzt eine solche persönliche Würdigung durch Papst Benedikt XVI. zu erfahren.

Auch DFG-Präsident Prof. Winnacker, der schon bei der Tagung in Münster im Dezember die große Bedeutung des münsterschen Forschungsprojekts im Rahmen der Förderung der Geisteswissenschaften hervorhob, sieht der Privataudienz beim Papst mit großer Freude entgegen. Er wird begleitet von DFG-Vizepräsident Prof. Dr. Helmut Schwarz, Verwaltungsdirektor Dr. Axel Hubertus Zienicke, dem Programmdirektor Theologie, Dr. Jereon Verschragen, und der Leiterin der DFG-Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Eva Maria Streier. Zur Delegation gehören auch Vertreter des Paderborner Verlags Ferdinand Schöningh, in denen die Bände zur Inquisition erschienen sind.

Projekt "Römische Inquisition und Indexkongregation"