Pressemitteilung upm

Hormone und Brustkrebs

Internationaler Forschungspreis für Dr. Petra Stute

Münster (upm), 16. März 2006

[Stute]
Dr. Petra Stute
   

Für ihre wissenschaftliche Arbeit über den Einfluss verschiedener Hormonersatztherapien auf die Enzymaktivität in Brustzellen hat die münstersche Medizinerin Dr. Petra Stute den Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie erhalten. Die an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Münster (UKM) tätige Preisträgerin erhielt die Auszeichnung beim 12. Weltkongress für Gynäkologische Endokrinologie in Florenz. Mit dem Preis soll der Medizinerin die Teilnahme an der im Juni stattfindenden Europäischen Menopausen-Tagung in Istanbul ermöglicht werden.

Mehrere klinische Studien weisen auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch Hormonersatztherapie hin. Es ist bekannt, dass Östrogene über verschiedene Mechanismen an der Tumorentwicklung beteiligt sind. Normales und bösartiges Brustgewebe besitzt die notwendigen Enzyme (Katalysatoren), um aus Hormonvorstufen selbst Östrogene zu produzieren. Hierbei ist das Enzym "Sulfatase" von besonderer Bedeutung. Aus vorherigen Studien der münsterschen Medizinerin war bereits bekannt, dass in Abhängigkeit von der Brustgewebe-Zusammensetzung die im normalen Brustgewebe gebildete Östrogenmenge bei einer Hormonersatztherapie erhöht ist. Im Rahmen ihrer neuen Arbeit hat sie nun herausgefunden, dass dieser Effekt nicht durch Modifikation auf Gen- oder Proteinebene entsteht, sondern durch die Enzymaktivität selbst zu erklären ist. Aufgrund der bisherigen Forschungsergebnisse geht Dr. Stute davon aus, dass der Übergang von normalem zu bösartigem Brustgewebe mit einer gestörten Autoregulation des lokalen Östrogenstoffwechsels einhergeht.

Frauenklinik