Münster (upm), 05. April 2006
Eindrucksvolle Fotos der Ausstellungsobjekte, hier ein Nashorn, sind in einer Sonderausstellung des Geologischen Museums zu sehen. |
Zur Zeit können die Besucher des Geologischen Museums der Universität Münster an der Pferdegasse 3 neben der normalen Sammlung auch eine Sonderausstellung bewundern, die einen neuen und einzigartigen Eindruck der Museumsstücke vermittelt. Zum ersten mal stellt das Museum damit auch Fotos aus.
Der ungewöhnliche Ausstellungstitel "Den Tag zur Nacht gemacht" wurde gewählt, weil die Museumsobjekte bei Tag aufgenommen wurden, aber wie in einer Nachtansicht wirken. Der Fotograf Bodo Wistinghausen benötigte für dieses Projekt drei Jahre. Er verwendete einen wenig empfindlichen Film und reines Tageslicht. Im Winter nutzte er flüchtiges, tief stehendes Sonnenlicht, das einen harten Schatten wirft, um die Ausstellungs- und Sammlungsobjekte mit einer bewussten Unterbelichtung und viel Feinarbeit abzulichten.
Durch diese Technik wirken die Exponate sehr rätselhaft. "Die Fotos", so Museumsleiter Dr. Markus Bertling, "vermitteln die Mystik der Stücke. Es werden nicht Objekte abgebildet, sondern ästhetische Qualitäten herausgeholt." Die Faszination geologisch-paläontologischer Stücke werden in ihrer Magie, Aura und Unheimlichkeit durch die Fotos deutlich gemacht. So wirkt etwa das Foto einer Nachbildung der ausgestorbenen sauerländischen Höhlenhyäne äußerst lebendig. Ein Ammonit aus der Kreidezeit scheint ebenso aus einer fremden Galaxie zu kommen, wie der Schwamm "Becksia soekelandi" aus der Oberkreidezeit.
Neue Facetten können Besucher noch bis zum 28. Mai 2006 von 10 bis 17 Uhr im Sonderausstellungsraum des Geologischen Museums (1. Stock) an der Pferdegasse kennen lernen. Zur Sonderausstellung "Den Tag zur Nacht gemacht - Fotografien von Bodo Wistinghausen" ist ein Katalog in Form eines immerwährenden Kalenders erschienen. Dieser ist auf 100 Exemplare limitiert, vom Künstler signiert und wird im Museumsshop für den günstigen Preis von zehn Euro verkauft.
Kontakt: www.uni-muenster.de/Geomuseum