Pressemitteilung upm

Positive Leistungsbilanz

Jahresbericht 2005 der Westfälischen Wilhelms-Universität

Münster (upm), 19. April 2006

[Schmidt]
Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt
Foto: upm   

Eine positive Leistungsbilanz trotz schwieriger Rahmenbedingungen legt die Westfälische Wilhelms-Universität für das Jahr 2005 vor. Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt wies in seinem Rechenschaftsbericht am Mittwoch, 19. April 2006, vor dem Senat der Universität Münster darauf hin, dass sich die Universität in vielen wichtigen Bereichen weiter verbessert habe: "Die Gesamtentwicklung in den zurückliegenden zwölf Monaten bestätigt die sehr gute Positionierung der Westfälischen Wilhelms-Universität".

Zu den positiven Entwicklungen des Jahres 2005 zählte Rektor Prof. Schmidt die Drittmittel-Bilanz der Universität: Die Beiträge Dritter für Forschung und Lehre kletterten - ohne Medizin - um 3,2 Millionen Euro auf über 39 Millionen Euro. Nehme man die Medizin und deren Steigerung um weitere rund drei Millionen Euro hinzu, beliefen sich die Drittmittel der Universität im vergangenen Jahr sogar auf zusammen 68,4 Millionen Euro. Angesichts der Sparzwänge im Landeshaushalt und der starken Konkurrenz zwischen den Hochschulen sei dieses hohe Drittmittelniveau ein nicht zu unterschätzender, ja inzwischen notwendiger Erfolg zur Sicherstellung der Erfüllung universitärer Aufgaben in Ausbildung und Forschung.

Als Höhepunkte im Bereich Forschung und Forschungsförderung nannte Rektor Prof. Schmidt für das vergangene Jahr unter anderem den Start eines neuen Sonderforschungsbereichs zum Thema "Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung - von der Maus zum Menschen", an dem Wissenschaftler aus Medizin, Chemie und Informatik beteiligt sind. Fünf weitere Sonderforschungsbereiche, deren aktuelle Förderperiode Ende 2005 auslief, seien von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) positiv begutachtet worden. Damit sei die Fortführung mit insgesamt 22,7 Millionen Euro Fördersumme sicher gestellt. Für Prof. Schmidt "ein sehr wichtiger Erfolg und eine besondere Anerkennung der in Münster geleisteten Forschungsarbeit".

Weniger erfreulich verlief für die Universität Münster im vergangen Jahr die erste Vorentscheidung der "Exzellenzinitiative zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen", an der sich die WWU vergeblich und ohne Erfolg mit insgesamt acht Anträgen in allen drei Förderlinien beteiligte. Für den Rektor bleibt die Herausforderung der zweiten Runde, die bereits in diesem Sommer startet: "Zuvor wird es allerdings eine wichtige Aufgabe sein, den bisherigen Verlauf der Exzellenzinitiative, die Entscheidung der Auswahlkommission und die Beteiligung der Universität am neuen Wettbewerb genau zu analysieren".

Kritische Worte fand Prof. Schmidt auch für die Situation bei den Graduiertenkollegs: Trotz eines neuen Kollegs im Fachbereich Biologie und des ersten deutsch-japanischen Kollegs im Fachbereich Chemie stagniere die Zahl dieser Einrichtungen zur Nachwuchsförderung in Münster bei sechs Graduiertenkollegs: "Das ist für eine Universität mit dem Anspruch, sich als europäische Spitzenhochschule im Wettbewerb zu profilieren, zu wenig!".

Lobende Worte fand der Rektor dagegen für die weiterhin sehr guten Werte der Studierenden hinsichtlich Studiendauer und Studienabschlüsse. Nach dem deutlichen Rückgang der Studierendenzahlen nach Einführung von Studiengebühren für Langzeit- und Zweitfachstudierende im Jahr zuvor sind 2005 die Studierendenzahlen in Münster wieder angestiegen. So waren im letzten Wintersemester in den 15 Fachbereichen der Universität insgesamt 39.822 Studierende eingeschrieben, darunter 53,2 Prozent Frauen und 8,9 Prozent Ausländer. Auch die Zahl der Prüfungen ist gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent auf insgesamt 4.523 Prüfungen gestiegen. Wie begehrt Münster als Studienort bundesweit ist, belegt auch die große Zahl von 41.013 Bewerbungen für 8.743 Studienplätze im letzten Wintersemester.

Die Universität Münster plant die vollständige Umstellung aller nicht mit einer Staatsprüfung abschließenden Studiengänge auf die Bachelor- und Master-Struktur bis zum Wintersemester 2007/2008. Dabei werden die jetzigen Diplom-Studiengänge überwiegend von einem "Ein-Fach-Bachelor" abgelöst. Studiengänge für ein Lehramt an Schulen wurden im vergangenen Herbst in die "Zwei-Fach-Bachelor-Struktur" überführt. Erklärtes Ziel der "Verdichtung der Studienstrukturen" innerhalb der sechs Semester umfassenden Bachelor-Phase sei eine intensivere Vermittlung auch fachwissenschaftlicher Kompetenz, die eine Berufsfähigkeit ermögliche und den Absolventen auf dem Arbeitsmarkt neue Perspektiven eröffne.

Ausgegeben hat die Universität Münster im vergangenen Jahr insgesamt 280,8 Millionen Euro gegenüber 272,9 Millionen Euro im Jahr zuvor, der größte Teil davon für das Personal. Lehre und Forschung erhielten 26,4 Millionen Euro (Vorjahr 24,9 Millionen Euro). Angesichts dieser Zahlen kommt der Universität Münster nach Ansicht von Prof. Schmidt auch aus wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten eine wichtige Funktion in der Region zu.

Dabei engagiert sie sich besonders stark in der beruflichen Ausbildung: Ende vergangenen Jahres befanden sich insgesamt 143 Auszubildende an der Universität in Ausbildungsverhältnissen für 15 verschiedene Berufe. Dabei konnten alle Prüflinge aus dem Büro- und Verwaltungsbereich in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen werden, und auch im handwerklichen und gewerblich-technischen Bereich ergaben sich für mehrere Auszubildende mögliche Weiterbeschäftigungen.

Jahresbericht 2005