Münster (upm), 28. April 2006
Die Könige der Arktis sind in Gefahr. Perfekt an die lebensfeindlichen Bedingungen am Polarkreis angepasst, werden Eisbären in den kommenden Jahrzehnten immer seltener werden. Warum das so ist und was Menschen dagegen machen können, erklärte Prof. Dr. Manfred Lange bei der Kinder-Uni Münster heute (28.4.2006) in seiner Vorlesung "Warum müssen Eisbären schwimmen lernen?". Rund 750 Junior-Studierende im Alter zwischen acht und zwölf Jahren lauschten gespannt, als er schilderte, wie in den vergangenen Jahren das Meereis geschrumpft ist - was in der Arktis umso bedenklicher ist, da es dort keine Landflächen gibt. Die Jagdreviere der Eisbären auf dem Meereis werden immer kleiner. Da Eisbären nur schlecht schwimmen können, wird ihr Lebensraum immer kleiner, die Folge: Sie müssen hungern.
Lange stellte anschaulich das Prinzip des Treibhauseffekts dar und erläuterte, was ihn auslöst: Kohlendioxid, das durch das Verbrennen von Gas, Öl und Benzin in Industrie, Verkehr und durch Heizen entsteht. Aber Lange machte den Kindern auch Mut und ermunterte sie, die Eisbären zu retten. Der elfjährige Janik aus Münster will in Zukunft versuchen, den Eisbären zu helfen. "Ich werde auf jeden Fall mehr Strom sparen", versicherte er. Langes elfjährige Tochter war sichtlich stolz auf ihren Vater, als der am Ende der Vorlesung Autogramme wie ein Popstar geben musste.
Der Historiker Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer setzt am 19. Mai um 16.15 Uhr die Kinder-Uni Münster mit dem Thema "Als Opa für Hitler marschierte. Jugend im Nationalsozialismus" fort. Anhand von Filmen, Fotos und Texten aus der Zeit will er den Schülerinnen und Schülern aus Münster und dem Umland das Leben vor 70 Jahren unter der nationalsozialistischen Diktatur nahe bringen.
Schon vorher können Kinder und Eltern sich erneut mit der Kinder-Uni beschäftigen: Am Sonntag, 30. April, wird um 18.04 Uhr im Bürgerfunk auf Antenne Münster die erste von Kindern produzierte Sendung zur Kinder-Uni zu hören sein. Acht Schülerinnen und Schüler haben ihre Kommilitonen und Referentin Prof. Dr. Bettina Pfleiderer bei der ersten Vorlesung Ende März befragt und daraus eine eigene Sendung geschnitten. Unterstützt wird das Kinderradio-Projekt des Medienforums Münster vom Deutschen Kinderschutzbund.
Weitere Informationen und ein interaktives Forum sind unter www.kinderuni-muenster.de zu finden.