Münster (upm), 08. Mai 2006
Zwei Arbeitsgruppen des Fachbereichs Biologie der Universität Münster sind an einem internationalen Konsortium beteiligt, dessen Forschungsprojekt zur komplexen systembiologischen Analyse einer Pflanzenzelle mit insgesamt über einer Million Dollar gefördert wird.
Im Rahmen der jährlichen Auswahl von Projekten des renommierten "Human Frontiers in Science Program" (HFSP), einer internationalen und von 33 Mitgliedsstaaten getragenen Organisation, gelang es dem Konsortium von vier Arbeitsgruppen unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Kudla vom Institut für Botanik der Universität Münster eines der begehrten Projekte zuerkannt zu bekommen. Dem Projekt gehört vom Fachbereich Biologie der Universität Münster auch die Gruppe von Prof. Dr. Erich Bornberg-Bauer (Institut für Evolution und Biodiversität) an. Hinzu kommen die Arbeitsgruppen von Prof . Dr. Julian Schroeder in San Diego/USA und Prof. Dr. Alistair Hetherington in Lancester/Großbritannien. Von insgesamt knapp 800 Voranträgen wurden etwa 60 Vollanträge ausgewählt und davon 20 gefördert.
In dem Projekt unter münsterscher Leitung soll erstmals eine komplexere "systembiologische" Analyse einer Pflanzenzelle durchgeführt werden, indem Informationen des Genoms, des Proteoms (Wechselspiel der von den Genen abgelesenen Proteine) und der Biochemie koordiniert untersucht und mit Computermethoden das Verhalten der Zelle simuliert werden. Das Projekt könnte einen Meilenstein in der Erlangung eines besseren Verständnisses von Pflanzen darstellen, um auf diese Weise widerstandsfähige und ertragreichere Sorten gezielter züchten zu können.
Human Frontiers in Science Program