Pressemitteilung upm

Die Hölle sind die anderen

"Geschlossene Gesellschaft" von Sartre im Theaterlabor

Münster (upm), 09. Mai 2006

[Geschlossene Gesellschaft]
Plakat für "Geschlossene Gesellschaft"
   

In einer neuen Inszenierung unter Leitung von Dr. Enrico Otto wird am kommenden Freitag, 12. Mai 2006, im Theaterlabor der Universität Münster an der Scharnhorststraße 118 das Stück "Geschlossene Gesellschaft" von Jean-Paul Sartre aufgeführt. Durch die veränderte Raumkonzeption steht die Bühne im Mittelpunkt des Saales und verleiht dem Stück einen neuen Realisierungscharakter und einen anderen Zuschauerbezug.

In "Geschlossene Gesellschaft" geht es um die Unentrinnbarkeit aus der Geschlossenheit der Situation und um die Aufhebung der Zeit. Drei Menschen, die sich nie begegnet sind, werden für immer in einem Zimmer bleiben. Sie werden sich bewusst, dass sie tot sind. Die Hölle ist nicht der Raum, sondern die anderen: Durch die gegenseitige Abhängigkeit und Machtspiele scheitern Selbsttäuschungen und Unaufrichtigkeiten. Lüge und Heuchelei, die Unentrinnbarkeit des eigenen und vor allem des fremden Ichs sind Bestandteile dessen, was die Hölle ausmacht.

Jean-Paul Sartre, Jahrgang 1905, ist einer der wichtigsten Vertreter des Existentialismus im 20. Jahrhundert. Seine Theaterstücke, Romane, Erzählungen und Essays machten ihn weltbekannt. Durch sein humanitäres Engagement wurde er zu einer Art Weltgewissen. 1964 lehnte er die Annahme des Literaturnobelpreises ab. Am 15. April 1980 starb Jean-Paul Sartre in Paris.

Das Stück "Geschlossene Gesellschaft" wird nicht nur am Freitag, sondern auch am Samstag (13. Mai) und Sonntag (14. Mai) aufgeführt. Die Theaterabende beginnen jeweils um 20.30 Uhr. Karten sind für vier Euro an der Abendkasse erhältlich.

Theaterlabor der Universität Münster