Pressemitteilung upm

Senatssitzung in Münster gesprengt

Aus Protest gegen Studiengebühren auch Rektorat besetzt

Münster (upm), 17. Mai 2006

[Besetzung]
Besetzer im Flur vor den Rektoratsräumen im Südflügel des Schlosses
Foto: Grewer   

Die Sitzung des Senats der Universität Münster ist am Mittwoch, 17. Mai 2006, von protestierenden Studierenden gesprengt worden. Der Vorsitzende des Senats, Prof. Dr. Udo Friedrich Schmälzle, schloss die Sitzung vorzeitig, nachdem einige Dutzend mit Trillerpfeifen, Signalsirenen und Megaphonen ausgerüstete Studierende das Podium stürmten, auf dem die Senatsmitglieder über das weitere Verfahren der Universität bei einer möglichen Einführung von Studiengebühren diskutierten.

Zur gleichen Zeit besetzte etwa ein Dutzend Personen Flure im Südflügel des benachbarten Schlosses, dem Hauptgebäude der Universität Münster. Die Besetzer erklärten, mit ihrer Aktion gegen die Einführung von Studiengebühren protestieren zu wollen und kündigten an, die Besetzung auch in den nächsten Tagen und Nächten fortsetzen zu wollen.

Dem Senat lag bei seiner Sitzung am Mittwoch im Hörsaal am Schlossplatz 7, die von etwa 600 Universitätsangehörigen verfolgt wurde, ein Beschlussvorschlag des Rektorats vor, der die Einführung von Studiengebühren an der Universität Münster vorerst ausschloss.
[Senatssitzung]
Nicht nur auf Transparenten machten die Studierenden ihren Protest deutlich
Foto: Grewer   
Gleichzeitig wurde vorgeschlagen, zwei Senatskommissionen mit der Beantwortung von verschiedenen offenen Fragen im Zusammenhang mit der Steigerung der Lehrqualität und der Sozialverträglichkeit eventueller Studiengebühren zu befassen. Vertreter der Studierenden plädierten in der kontroversen und immer wieder von Zwischenrufen, Pfiffen und lautstarken Gesängen unterbrochenen Diskussion dagegen dafür, auf die Diskussion und einen Beschluss zum Thema Studiengebühren völlig zu verzichten und verwiesen auf die ablehnende Stellungnahme des Senats aus dem vorigen Jahr zum damaligen Gesetzentwurf .

Nachdem verschiedene Änderungsvorschläge zu dieser Rektoratsvorlage jeweils nicht die erforderliche Mehrheit fanden, kam es dann zum vorzeitigen Ende der Sitzung. Deshalb konnten verschiedene weitere Tagesordnungspunkte des Senats, darunter auch die geplante Wahl neuer Prorektorinnen und Prorektoren, nicht mehr behandelt werden. Dies soll nun in der nächsten Senatssitzung am 21. Juni nachgeholt werden.