Münster (upm), 31. Mai 2006
Vor genau hundert Jahren starb der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen (1828 - 1906). Studierende und Lehrende der Institute für Nordische Philologie und für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Münster veranstalten aus diesem Anlass am 14. Juni ab 19.30 Uhr einen großen "Ibsen-Grieg-Abend" in der Aula des münsterschen Schlosses.
Höhepunkt des Abends ist die Aufführung von Auszügen und Szenen aus der von Edvard Grieg komponierten musikalischen Umsetzung des Ibsen-Dramas "Peer Gynt", einem Spiel um Erlösung und Verdammnis der Seele, das auch als "nordischer Faust" beschrieben wird. Zwei münstersche Erstaufführungen aus den Symphonischen Stücken für Klavier zu vier Händen (op.14) von Grieg umrahmen den Festvortrag von Prof. Dr. Susanne Kramarz-Bein zu "Henrik Ibsen als Wegbereiter des modernen Gesellschaftsdramas" und seiner Zusammenarbeit mit Edvard Grieg.
Ibsen und Grieg gelten als die herausragenden Vertreter ihrer Kunst im Norwegen des 19. Jahrhunderts. Zur Zusammenarbeit kam es, weil Ibsen Probleme hatte, die Intendanten seiner Zeit für die Aufführung seines Dramas "Peer Gynt" zu gewinnen. Er bat darauf Edvard Grieg, ihm eine Schauspielmusik zu seinem Stück zu schreiben. Eine sehr gute Idee, wie sich schnell zeigen sollte. Uraufgeführt in Deutschland wurde das Drama allein in Berlin in den ersten 40 Jahren etwa 1200 mal gespielt.
Obwohl sich das Institut für Nordische Philologie im Schwerpunkt mit Ibsens späterer Arbeit als Vertreter des modernen, kritischen Gesellschaftsdramas befasst, bot sich für die Zusammenarbeit mit der Musikwissenschaft wegen der Verbindung zu Grieg das eher romantische Drama "Peer Gynt" an, so Prof. Kramarz-Bein. Ein Partner in der Musikwissenschaft und Musikpädagogik war mit Prof. Dr. Joachim Dorfmüller, dem Leiter des jährlich statt findenden Grieg-Festivals der Universität Münster und Vorsitzenden der Deutschen Edvard Grieg-Gesellschaft, schnell gefunden.
Die Veranstaltung im Ibsen-Jahr findet unter der Schirmherrschaft der königlich-norwegischen Botschaft statt, die von der Kulturbeauftragten Helle Mj(s vertreten wird.
Institut für Nordische Philologie