Münster (upm), 26. Mai 2006
Die Informationen, die im Handel zur Entscheidungsunterstützung benötigt werden, sind vielfältig und reichen von Verkaufszahlen über Kundendaten bis zu Lieferauskünften. Zur Speicherung dieser Daten betreiben moderne Handelsunternehmen so genannte "Daten-Warenhäuser" (Data Warehouses) mit einer Größe von mehreren Terabyte. Das entstehende Datenangebot ist jedoch häufig weit größer als die für die Entscheidungsfindung benötigten Informationen. Die Folgen sind schlecht strukturierte Berichte, ein ungeeignetes Datenangebot oder schwammige Kennzahlendefinitionen. Diese Faktoren führen wiederum zu Irritationen zwischen Abteilungen und Beeinträchtigungen in der Entscheidungsfindung.
Diesem Problem hat sich das "European Research Center for Information Systems" (ERCIS) an der Universität Münster unter Leitung von Prof. Dr. Jörg Becker mit einem Referenzmodell gewidmet. Das Referenzmodell basiert auf den gesammelten Erfahrungen aus zahlreichen Berichtsoptimierungsprojekten und dem gerade erschienen Buch "Handelscontrolling - Optimale Informationsversorgung mit Kennzahlen". Das Modell beschreibt formal alle Elemente des Berichtswesens eines Handelsunternehmens. Kennzahlen sowie Dimensionen, die für Entscheidungen des Managements Relevanz besitzen, werden in Katalogform dargestellt. "Ziel war die konsistente Aufbereitung von Kennzahlen für Handelsunternehmen, um die Gestaltung des Berichtswesens zu unterstützen und die Entwicklung von Data Warehouses anzuleiten", berichtet Prof. Becker.
Das Referenzmodell wird auf der Tagung "Handelsinformationssysteme / Network D@ys 2006", die am 29. und 30. Mai in Münster stattfindet, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese bereits seit zehn Jahren stattfindende Veranstaltung richtet sich sowohl an Wissenschaftler als auch an Praktiker und bietet den geeigneten Rahmen, um die Forschungsergebnisse einem interessierten Fachpublikum zu präsentieren. Nähere Information zur Tagung unter: www.gemeinschaftstagung.de.
Tagung Handelsinformationssysteme