Pressemitteilung upm

Erfolge beim Forschungstransfer

Transferpreise der Universität Münster für Wolfgang Buscher und Andreas Hensel

Münster (upm), 01. Juni 2006

[Transferpreisträger]
Rektor Prof. Schmidt (Mitte) mit den Transferpreisträgern Prof. Dr. Andreas Hensel (links) und Dr. Wolfgang Buscher (rechts)
Foto: Peter Grewer   

Für herausragende Leistungen beim Forschungstransfer und bei der wissenschaftlichen Kooperation mit der Wirtschaft erhielten Dr. Wolfgang Buscher und Prof. Dr. Andreas Hensel den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Transferpreis der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Überreicht wurden die Auszeichnungen am Mittwoch, 31. Mai 2006, auf dem im münsterschen Hafen liegenden "Ideenschiff" der NRW.BANK.

Dr. Wolfgang Buscher vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Abteilung für Angewandte Atomspektroskopie, der Universität Münster wurde ausgezeichnet für das Projekt "EVISA als innovative Technologie-Transfer-Plattform für Speziations-Analytik" in Kooperation mit der Firma Gerstel GmbH & Co. KG aus Mülheim/Ruhr. Über das von der Europäischen Kommission in Münster installierte Projekt EVISA (European Virtual Institute for Speciation Analysis) war das mittelständische Unternehmen auf die Arbeit münsterscher Chemiker aufmerksam geworden, die einfache und robuste Geräte und Methoden entwickeln, um komplexe analytische Fragestellungen zur präzisen Bestimmung der chemischen Spezies von Elementen mit vernünftigem Kostenaufwand beantworten zu können. In enger Zusammenarbeit mit der Firma Gerstel wurde der Prototyp eines "Plasmaemissionsdetektors" (PED) für die Analyse von Quecksilberspezies entwickelt, der zur Zeit in den Laboratorien der Universität Münster getestet wird und kurz vor der Marktreife steht. Für sein gemeinsam mit den Firmen Henkel in Düsseldorf, Milupa in Friedrichsdorf und Chemoforma in Augst/Schweiz durchgeführtes Forschungsprojekt "Glycobiotechnologie - neue Wege zu innovativen Produkten" erhielt Prof. Dr. Andreas Hensel vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie der Universität Münster ebenfalls einen Transferpreis. Glycobiotechnologie beschäftigt sich mit der Herstellung und Prüfung von Kohlenhydraten (Zucker) sowie deren Anwendungen in Medizin und Pharmazie. Umfangreiche Arbeiten haben bestätigt, dass Kohlenhydrate wichtige Funktionen als Signalgeber innerhalb des Organismus wahrnehmen.

Zusammen mit den Firmen untersuchten Prof. Hensel und seine Mitarbeiter eine Vielzahl von Produktideen und leiteten Entwicklungen ein. So wurden z.B. Polysaccharide aus traditionell bei Hauterkrankungen angewendeten Arzneipflanzen in großem Maßstab hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Zellphysiologie menschlicher Hautzellen untersucht. Dabei erwiesen sich bestimmte Zuckerderivate als hochaktive Stimulatoren des Zellwachstums, die nun in Richtung auf regenerative Kosmetik und Wundheilung entwickelt werden.

Bei der Preisverleihung auf dem "Ideenschiff" der NRW.BANK am münsterschen Kreativkai stellten die Preisträger und ihre industriellen Partner die ausgezeichneten Projekte vor. In einer abschließenden Talkrunde, die vom Pressesprecher der NRW.BANK Dr. Klaus Bielstein moderiert wurde, ging es um neue Ideen für eine engere Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland. Mit dem Transferpreis zeichnet die Universität Münster seit dem Jahr 2002 besondere Leistungen von Universitätsmitgliedern beim Forschungstransfer und bei der wissenschaftlichen Kooperation mit Partnern der außeruniversitären Praxis aus. Die Vergabeentscheidung wird vom Rektorat auf Vorschlag des Wirtschaftsbeirates der Arbeitsstelle Forschungstransfer (Afo) getroffen.

Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO)