Münster (upm), 31. Mai 2006
"Schlafmedizin - die ist in erster Linie nur für Schnarcher da", lautet das häufig gehörte Vorurteil, dem am 10. Juni 2006 eine Fortbildungsveranstaltung der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) zu Leibe rücken will. Einen Vormittag lang wird niedergelassenen Haus-, Fach- und Klinikärzten die Möglichkeit geboten, sich über das "dunkle Drittel unseres Lebens" weiterzubilden. Ein fachübergreifendes Team von Experten der Universitäts- und anderer Kliniken Nordrhein-Westfalens, darunter Neurologen, Psychologen, Kinderärzte und Zahnmediziner, informiert über Störungsbilder und Therapiemöglichkeiten.
Das Spektrum reicht von der Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen über das "Syndrom der unruhigen Beine" bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten im Schlaf wie Schlafwandeln und Zähnknirschen. Den verschiedenen Schlafstörungen bei Kindern ist ein eigener Beitrag gewidmet. Fallbeispiele sollen den Ärzten praxisnah Symptomatik und therapeutisches Vorgehen vermitteln. Der Bedarf ist groß: Zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung leiden unter chronischen Schlafstörungen und das häufig seit Jahren. Schlafstörungen sind neben körperlichen Erkrankungen und Schmerzen einer der häufigsten Anlässe, einen Arzt aufzusuchen. Von daher hoffen die Veranstalter, Privatdozent Dr. Peter Young und sein Kollege Dr. Tilmann Müller vom Interdisziplinären Zentrum für Schlafmedizin des UKM, auf viele Zuhörer. Die Fortbildungsveranstaltung ist für Mitglieder der Akademie für ärztliche Fortbildung kostenfrei und findet von 9 bis 13 Uhr im Lehrgebäude des Klinikums statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.