Pressemitteilung upm

Großes Engagement für mehr Organspenden

Gesundheitsminister Laumann würdigt Aktivitäten am UKM mit besonderer Auszeichnung

Münster (upm), 01. Juni 2006

Wenn andere Therapieverfahren nichts mehr ausrichten können, ist die Transplantation eines Spenderorgans für viele Menschen im Endstadium eines chronischen Organversagens die einzige Chance auf Überleben und ein Ende ihrer bislang durch die Erkrankung bedingten massiven Einschränkung der Lebensqualität. Rund 12.000 Patienten in Deutschland, davon allein über 2.500 in NRW, sind derzeit auf der Warteliste für diesen segensreichen Eingriff vermerkt. Ob sich ihre Hoffnung erfüllt, hängt einzig und allein davon ab, ob für sie rechtzeitig ein geeignetes Spenderorgan zur Verfügung steht. Leider sterben jedoch viele Patienten auf der Warteliste, bevor sie ein passendes Organ erhalten. Eine Erhöhung der bei weitem nicht ausreichenden Zahl an Organspenden stellt daher nach wie vor eine große Herausforderung dar. Für besonderes Engagement auf dem Gebiet der Organspende erhält das Transplantationszentrum des Universitätsklinikum Münster (UKM) am Freitag, 2. Juni 2006, eine offizielle Auszeichnung durch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen einer dem diesjährigen Tag der Organspende (2. Juni) vor geschalteten Festveranstaltung des Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie der Deutschen Stiftung Organstransplantation in der Philharmonie in Essen. Stellvertretend für alle im Bereich Transplantation tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKM wird der Transplantationsbeauftragte des Klinikums, Prof. Dr. Hartmut Schmidt, die Ehrung durch Minister Laumann entgegennehmen. Das UKM ist das erste und bislang einzige Universitätsklinikum in Nordhein-Westfalen, wo vom Vorstand zur Koordination und Förderung der Aktivitäten im Bereich der Organspende und Transplantationsmedizin die Stelle eines Transplantationsbeauftragten eingerichtet wurde. Durch vielfältige Aktivitäten ist es am UKM gelungen, die Zahl der Organspenden und der Transplantationen deutlich zu erhöhen. Ein Beispiel für entsprechende Aktivitäten ist unter anderem eine offizielle Partnerschaft des UKM mit einer von bekannten münsterschen Musikern gestarteten Initiative "Sag ja zur Organspende - No panic for organic", die in der Bevölkerung die Bereitschaft zur Organspende fördern will.

Deutlich gesteigert werden konnte am Transplantationszentrum des UKM insbesondere die Zahl der Lebertransplantationen. Lag die Zahl der Verpflanzungen hier 2004 noch bei zwölf, hat sie sich 2005 mit 22 Lebertransplantationen fast verdoppelt. Und der Trend nach oben hält offensichtlich an. Während in den ersten fünf Monaten des Vorjahres drei Lebern übertragen wurden, waren es von Januar bis Ende Mai diesen Jahres bereits 15. Die Zahl der Nierentransplantationen am UKM lag 2005 bei 81, wobei es sich in 15 Fällen um eine Lebendnierenspende handelte. Dieser hohe Anteil macht deutlich, dass in der Transplantationsmedizin mittlerweile auch neue Wege beschritten werden, um dem eklatanten Mangel an Spenderorganen zu begegnen. Darüber hinaus wurden am UKM im vergangenen Jahr 18 Herztransplantationen und eine Lungenverpflanzung durchgeführt. Bei der Versorgung herzkranker Patienten, die auf eine Transplantation warten, kommen heute zur Überbrückung vermehrt unterschiedliche Kunstherz-Systeme zum Einsatz, deren Mitentwicklung einen der Schwerpunkte der münsterschen Herzchirurgie darstellt.

Besser als Dialyse, Kunstherz oder andere Überbrückungsmaßnahmen ist für betroffene Patienten jedoch allemal die Transplantation eines Spenderorgans. Mit dem Tag der Organspende soll dieses wichtige Thema am Samstag bundesweit in die Öffentlichkeit getragen werden. Denn nach wie vor versterben nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation bundesweit jeden Tag drei Menschen auf der Warteliste für eine Transplantation, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan erhalten und andere Therapien nichts mehr ausrichten.