Pressemitteilung upm

Forscher der verbotenen Bücher

Prof. Dr. Hubert Wolf (Münster) erhält Gutenberg-Preis 2006

Münster (upm), 20. Juni 2006

Prof. Dr. Hubert Wolf, Direktor des Seminars für mittlere und neuere Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, wird am Samstag, 24. Juni 2006, in Mainz mit dem Gutenberg-Preis für das Jahr 2006 ausgezeichnet. Der münstersche Wissenschaftler erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen zur Buchzensur. Am Festakt im Rathaus der Stadt Mainz, bei dem der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel den Preis überreichen und Prof. Dr. Arnold Esch (Rom) die Laudatio halten wird, nehmen von der Universität Münster unter anderem auch Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt und Kanzlerin Dr. Bettina Böhm teil.

Nach Ansicht der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft, die den Preis gemeinsam mit der Stadt Mainz seit 1968 regelmäßig verleiht, besteht ein enger Zusammenhang zwischen Gutenbergs Erfindung und Prof. Wolfs Forschungen. Die Erfindung des Buchdrucks haben der Zensur eine neue Dimension verliehen: Die schnelle und weitreichende Verbreitung von Wissen in Form gedruckter Bücher mache Ideen plötzlich hunderttausendfach reproduzierbar.

Prof. Wolf erforscht seit 1992 die Archivbestände der vatikanischen Inquisition und Indexkongregation. In seinem aktuellen Buch "Index - der Vatikan und die verbotenen Bücher" ermöglicht Prof. Wolf auch einem breiten Publikum einen Blick hinter die Kulissen der kirchlichen Zensurbehörde. Für seine Forschungen erhielt der münstersche Kirchenhistoriker bereits zahlreiche Auszeichnungen, Preise und Ehrungen, darunter 2003 den Leibniz-Preis, den höchstdotierten deutschen Wissenschaftspreis, und ein Jahr später den Communicator-Preis für herausragende Leistungen in der Wissenschaftsvermittlung.

Gutenberg-Gesellschaft