Pressemitteilung upm

Gestörte Hirndurchblutung

Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster

Münster (upm), 22. Juni 2006

Kurze neurologische Ausfälle, wie beispielsweise flüchtige Sehstörungen, Schwindelgefühle oder Sprachaussetzer, sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn es könnte sich dabei um Frühwarnzeichen von Durchblutungsstörungen im Gehirn handeln. Je früher diese erkannt und gezielt behandelt werden, desto größer ist die Chance, schlimmere Folgen, wie insbesondere einen Schlaganfall mit bleibenden Funktionsausfällen des Gehirns, zu verhindern. Aktuelle Verfahren der Diagnostik und Therapie von Hirndurchblutungsstörungen stehen am Mittwoch, 28. Juni 2006, im Mittelpunkt einer Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM).

Wie die Veranstalter betonen, ist es ein weit verbreiteter Irrtum, dass nur ältere Menschen einen Schlaganfall erleiden. Um so wichtiger ist die Prävention, das heißt eine Aufklärung über Risikofaktoren, Vorwarnzeichen und Frühformen. Wenn jedoch bereits neurologische Ausfälle auftreten, gilt das Motto "Time is Brain", das heißt, so schnell wie möglich zum Arzt oder ins Krankenhaus, damit die Ursache abgeklärt und alles unternommen wird, um die gefürchteten Folgen von Durchblutungsstörungen im Gehirn abzuwenden. Bei der Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin wird auch die gerade in solchen Fällen besonders wichtige Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachgebiete herausgestellt. Nur eine enge Verzahnung aller diagnostischen und therapeutischen Disziplinen ermögliche die schnelle und an neuesten Erkenntnissen ausgerichtete Behandlung von Durchblutungsstörungen im Gehirn. Auf diese Weise können das Schlaganfallrisiko deutlich gemindert oder die Folgen eines ablaufenden Schlaganfalls gemildert werden, betonen die Experten am UKM.

Zum Auftakt der um 17.30 Uhr im Hörsaal L 30 im Lehrgebäude des Zentralklinikums beginnenden Veranstaltung wird Prof. Dr. Sigrid Nikol von der Medizinischen Klinik C des UKM zunächst einen komplexen Fall vorstellen, an dem die Bedeutung einer engen fachlichen Kooperation beispielhaft vor Augen geführt wird. Die Kardiologin und Gefäßspezialistin wird dabei über einen Patienten mit Gefäßerkrankung berichten, die sowohl das Herz als auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen hat. Moderne Verfahren der radiologischen Diagnostik zeigt anschließend Dr. Stephan Kloska vom Institut für Klinische Radiologie auf, bevor Dr. Andreas Rogalewski von der Klinik für Neurologie aktuelle neurologische Behandlungsverfahren vorstellt. Zu Ende geht die Veranstaltung mit einer Darstellung der neurochirurgischen Therapie durch Prof. Dr. Hansdetlef Wassmann und Dr. Stephan Palkovic von der Klinik für Neurochirurgie des UKM. Insbesondere alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Raum Münster sind zu der Sitzung der Arbeitgemeinschaft Neuromedizin herzlich eingeladen.