Pressemitteilung upm

Grenzgänger und Vordenker

Historiker Prof. Dr. Horst Lademacher wird 75 Jahre alt

Münster (upm), 12. Juli 2006

[Lademacher]
Prof. Dr. Horst Lademacher
Foto: upm   

Prof. Dr. Horst Lademacher, ehemaliger Direktor des Zentrums für Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wird am 13. Juli 75 Jahre alt. Der Historiker und Fachmann für niederländische Geschichte hat dem Zentrum große Bekanntheit und Anerkennung sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden verschafft.

Horst Lademacher hat in Bonn und Münster Geschichte, niederländische Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Staats- und Völkerrecht studiert. 1957 wurde er in Münster mit einer historischen Arbeit über "Die Stellung des Prinzen von Oranien als Statthalter in den Niederlanden von 1572-1584" promoviert. Von 1958 bis 1962 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam und anschließend zwei Jahre als Beamter bei der damaligen EWG-Kommission in Brüssel tätig.

1969 folgte die Habilitation in Bonn mit einer Studie über "Die belgische Neutralität als Problem der europäischen Politik 1830-1914". Nach einer Lehrstuhlvertretung in Saarbrücken wurde Lademacher 1971 zum Universitätsdozenten in Bonn ernannt und 1972 an die Freie Universität Amsterdam auf einen Lehrstuhl für Neuere Geschichte berufen. 1979 kehrte der Historiker nach Deutschland zurück und übernahm eine Professur für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Kassel. 1990 wurde Prof. Lademacher wissenschaftlicher Leiter des neu eingerichteten Zentrums für Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität. Im Jahr 2000 wurde er emeritiert und übergab die Leitung des Zentrums an Prof. Dr. Friso Wielenga.

Seine damalige Abschiedsvorlesung im Erbdrostenhof zum Thema "Modernisierung und Identität. Überlegungen zur niederländischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts", der auch zahlreiche Gäste aus den benachbarten Niederlanden lauschten, bestätigte Prof. Lademacher noch einmal als Grenzgänger und europäischen Vordenker von hohem wissenschaftlichen Rang, der den internationalen Ruf des Zentrums für Niederlande-Studien in Münster entscheidend mit geprägt hat.

Der niederländischen Kultur und Wissenschaft ist Prof. Lademacher seit mehr als vierzig Jahren eng verbunden. So übernahm er von 1992 bis 1994 eine Gastprofessur für Geschichte an der Universität Nijmegen. 1994 übernahm er den Vorsitz der Bundesgemeinschaft für deutsch-niederländische Kulturarbeit. 1996 wurde er von der nordrhein-westfälischen Landesregierung zum Beauftragten für die Benelux-Länder ernannt. Die niederländische Königin ernannte ihn ebenfalls 1996 zum Offizier im Orden von Oranien-Nassau".

Zentrum für Niederlande-Studien