Münster (upm), 18. Juli 2006
Auch wenn die Therapie von Erkrankungen des Gehirns wie beispielsweise des Schlaganfalls oder der Alzheimerschen Erkrankung in den vergangenen Jahren deutlich verbessert werden konnte, ist ihre vollständige Heilung nicht möglich. Bei diesen Erkrankungen sterben Nervenzellen im Gehirn ab, was zu den bekannten Ausfällen der Hirnleistung führt. Deshalb wird weltweit sehr intensiv daran gearbeitet, die Mechanismen der Nervenzellschädigung aufzuklären und sie pharmako-therapeutisch zu verhindern. Vom 23. bis 26. Juli 2006 findet zu diesem Thema in Münster ein internationales Symposium statt, an dem etwa 150 Wissenschaftler aus der ganzen Welt teilnehmen, um ihre neuesten Ergebnisse vorzustellen und zu diskutieren. Organisatorin dieser Tagung mit dem Thema "Neurodegeneration und Neuroprotektion" ist Prof. Dr. Susanne Klumpp vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Münster.
Das besondere der Tagung: Vertreten sind alle Bereiche von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Anwendung. Prof. Klumpp forscht als Pharmazeutin und Phosphatase-Expertin über die biochemischen Vorgänge, die zum Nervenzelltod führen können. Phosphatasen sind Enzyme, die bei der Phosphorylierung von Proteinen in der Zelle eine Rolle spielen und damit wichtige Vorgänge kontrollieren und sogar über Leben und Tod der Zelle entscheiden können. Aus diesem Grund spielt dieses Thema bei der genannten Tagung eine besondere Rolle. Der Nestor der Phosphatase-Forschung, Prof. Nick Tonks (Cold Spring Harbor, New York, USA) wird auf der Tagung anwesend sein und ein Übersichtsreferat über seine Forschung geben. Aber auch weitere Spitzenforscher aus den USA, China, Japan und den europäischen Ländern nehmen teil und stellen ihre neuesten Untersuchungen vor.
Aber es sollen auf dieser Tagung nicht nur die Experten unter sich diskutieren. Für den Sonntagnachmittag sind allgemein verständliche Vorträge angesetzt, die für die interessierten Studierenden und junge Wissenschaftler gedacht sind, um sie an das enorm wichtige Forschungsgebiet der degenerativen Erkrankungen des Gehirns heranzuführen. Alle Interessierten sind ganz herzlich zur Teilnahme an dieser Tagung eingeladen. Nähere Informationen sind unter www.klumpp-muenster.de zu finden.