Pressemitteilung upm

Hilfe beim Ringen nach Worten

UKM bietet Trainingsprogramm für Schlaganfall-Patienten an

Münster (upm), 19. Juli 2006

In Deutschland erleiden pro Jahr rund 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Mehr als ein Drittel dieser Patienten hat unmittelbar nach dem Schlaganfall zum Teil schwerwiegende Ausfälle der Sprache ("Aphasie"). Bei etwa der Hälfte der Patienten erholt sich die Sprache nicht. Das Ringen nach Worten wird von den Betroffenen und ihren Angehörigen als schlimmste Folge des Schlaganfalls erlebt und führt häufig zum Rückzug aus dem sozialen Leben. Zudem scheitert eine Wiedereingliederung in das berufliche Leben häufig allein an den sprachlichen Beeinträchtigungen.

In der Tagesklinik der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikum Münster (UKM) wird derzeit ein neues hochwirksames Trainingprogramm für Schlaganfallpatienten mit Wortfindungsstörungen angeboten (Ansprechpartnerin: Dipl.-Logopädin Kira Wedler, Telefon: 0251-83 45304). Das Erfolgsrezept dieses Trainings besteht darin, dass die Patienten die sprachlichen Übungen täglich für mehrere Stunden durchführen. Die Behandlung umfasst zwei Phasen von jeweils zehn Tagen Dauer. In einer der beiden Phasen wird zusätzlich zu dieser intensiven Sprachtherapie ein lernförderndes Medikament eingesetzt, um den Behandlungserfolg noch weiter zu steigern.

Teilnehmen an dem Programm können Schlaganfallpatienten im Alter zwischen 18 und 75 Jahren, die als Folge eines Schlaganfalls der linken Gehirnhälfte unter Wortfindungsstörungen leiden. Der Schlaganfall muss nach Angaben von Projektleiterin Dr. Caterina Breitenstein mindestens sechs Monate zurückliegen und es dürfen keine schwerwiegenden anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, vorliegen. Die Behandlung ist für geeignete Patienten aufgrund einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung kostenfrei.

Klinik für Neurologie