Pressemitteilung upm

Blutschranke im Gehirn

Nachwuchsforscher Christoph Hartmann auf der Gordon-Konferenz

Münster (upm), 28. Juli 2006

[Hartmann]
Untersucht die Blut-Hirn-Schranke: Christoph Hartmann
Foto: Privat   

Christoph Hartmann, Doktorand an der "Graduate School of Chemistry" der Universität Münster, untersucht in seiner Doktorarbeit die "Blut-Hirn-Schranke". Jetzt erhielt er Gelegenheit, seine Forschungsergebnisse im amerikanischen Tilton in New Hampshire auf der Gordon-Konferenz über "Barrieren des Zentralen Nervensystems" vorzutragen. Die Gordon-Konferenzen gehören in Fachkreisen zu den wichtigsten und renommiertesten wissenschaftlichen Veranstaltungen in verschiedenen Disziplinen. Eine Vortragseinladung gilt bei Wissenschaftlern weltweit als besondere Auszeichnung und ist für Nachwuchsforscher wie Christoph Hartmann besonders selten und ungewöhnlich.

In seiner von Prof. Dr. Hans-Joachim Galla im Institut für Biochemie der WWU Münster betreuten Doktorarbeit beschäftigt sich Christoph Hartmann mit der Blut-Hirn Schranke. Kleine Blutäderchen im Großhirn bauen eine Barriere auf, um das Gehirn vor Fremdstoffen zu schützen und Nährstoffe kontrolliert zu transportieren. Der Nachteil dieses von der Natur gebildeten Schutzmechanismus ist, dass auch Medikamente nicht in das Gehirn gelangen oder durch spezielle Transport-Proteine wieder entfernt werden. Hierdurch wird aber die Wirksamkeit von Medikamenten stark verringert. Hartmann widmet sich speziell der Frage, wie die Ausbildung der Blut-Hirn Schranke durch die spezielle Umgebung der Blutäderchen beeinflusst wird.

Zu dieser Umgebung gehören Neuronen (Nervenzellen) und Astrozyten (Stabilisatorzellen des Gehirns). Die Astrozyten und Blutäderchen sind über besondere Proteine (Eiweiß-Strukturen) vernetzt. Hartmann fand in seiner Forschungsarbeit heraus, dass die Barriere-Funktion der Blut-Hirn Schranke durch diese Proteine besonders hoch ist. Diese Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für das Verständnis der Blut-Hirn Schranke und damit für zukünftige Entwicklungen von Medikamenten.

Christoph Hartmann plant im nächsten Jahr den Abschluss seiner Doktorarbeit an der Graduate School, ein vom Land Nordrhein-Westfalen gefördertes Exzellenz-Netzwerk zur Ausbildung junger Nachwuchswissenschaftler. Anschließend will er weiter in der Forschung tätig bleiben. Die auf der Gordon-Konferenz geknüpften Kontakte werden hierfür sehr nützlich sein.

International Graduate School of Chemistry Münster