Pressemitteilung upm

Internationaler Masterstudiengang für Zollbedienstete

Zweite Runde mit afrikanischen Nachwuchskräften gestartet

Münster (upm), 16. August 2006

Zoll
27 internationale Nachwuchskräfte studieren "Customs Administration, Law and Policy". Foto: Leer

27 Zollnachwuchsführungskräfte aus Ländern der Southern African Development Community werden bis März 2007 in Münster, Berlin und Südafrika den Masterstudiengang "Customs Administration, Law and Policy" studieren. Es ist bereits die zweite Runde des weltweit einzigartigen Studienangebots, mit dem der Grad "Master of Customs Administration" erworben werden kann. Eingebunden ist der Studiengang in das neue Konzept "Industrielandtraining Deutschland", das von der Organisation InWEnt (Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH) aufgelegt worden ist. Der einjährige Studienaufenthalt der afrikanischen Teilnehmer wird durch die Bundesregierung finanziert.  

Die Projektinitiative und -betreuung liegt in den Händen von Prof. Dr. Hans-Michael Wolffgang vom Institut für Steuerrecht der Universität Münster. Der in englischer Sprache angebotene "Master of Customs Administration" zielt darauf ab, die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit von jungen Nachwuchsführungskräften der Zollverwaltungen ausgewählter Entwicklungs- und Schwellenländer zu erhöhen, um sie auf neue Aufgaben des Zolls in einer globalisierten Welt vorzubereiten. "Insbesondere in Entwicklungsländern gilt der Zoll als Schlüsselinstrument für wirtschaftliches Wachstum und soziale Entwicklung", so Wolffgang.  

Neben Professoren und Lehrbeauftragten der Universität Münster, die sowohl an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät als auch der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät lehren, führen Praktiker aus internationalen Organisationen, der Europäischen Kommission und der deutschen Zollverwaltung Lehrveranstaltungen durch. Die Weltzollorganisation arbeitet mit der Universität Münster als einziger Universität in Europa zusammen und unterstützt das Programm aktiv durch ihre elektronischen Lehrmedien sowie durch Entsendung von Referenten. Gastprofessoren aus Polen, England, Australien und Afrika verstärken das Lehrteam.  

Die Teilnehmer des Studienganges werden nicht nur mit Theorie befasst sein. Es sind zahlreiche Exkursionen innerhalb Europas vorgesehen, die ihnen den Einblick in die Abläufe moderner und effektiver Zollverwaltungen ermöglichen. Der Abschluss des Studiums wird voraussichtlich in Südafrika oder Tansania erfolgen, um dort die aktuelle Entwicklung der Southern African Development Community (SADC) aufzugreifen. Die wirtschaftliche Integration des südlichen Afrika schreitet voran; die SADC ist auf dem Weg zu einer Zollunion. Die Absolventen des Studienganges sollen daran tatkräftig mitwirken können. Prof. Dr. Gustav Dieckheuer, der mit einem Lehrangebot zu den internationalen Wirtschaftsbeziehungen im volkswirtschaftlichen Teil des Programms vertreten ist, stellt dazu fest: "Die Liberalisierung der Märkte im Rahmen einer Zollunion ist eine wesentliche Voraussetzung für wirtschaftlichen Fortschritt und die Entwicklung erfolgreicher Globalisierungstrategien im südlichen Afrika. Der Masterstudiengang trägt maßgeblich dazu bei, diesbezügliche Erfahrungen aus der EU weiterzugeben und die Absolventen zu befähigen, Entscheidungsprozesse zur Zollunion beurteilen und eventuell sogar beeinflussen zu können".  

Institut für Steuerrecht