Pressemitteilung upm

Besuch vom Bundespräsidenten

Doktoranden bei Arbeit im Hamburger "DESY" überrascht

Münster (upm), 30. August 2006

Bei den Vorbereitungsarbeiten für eine neue Messkampagne am freien Elektronenlaser "FLASH" der Großforschungsanlage "DESY" in Hamburg wurden in der vergangenen Woche Doktoranden und Studierende der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Helmut Zacharias vom Physikalisches Institut der Universität Münster von einem Besuch von Bundespräsident Horst Köhler überrascht. Der Bundespräsident besuchte die Hansestadt und dort speziell den Hafen und die Großforschungsanlage DESY. Im Zentrum des Interesses bei DESY stand der weltweit einmalige Röntgenlaser FLASH, die im August letzten Jahres den Betrieb erstmalig aufgenommen hat.  

In einer etwa 260 Meter langen Vakuumanlage werden Elektronenpakete auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und erhalten dabei eine Energie von 750 Mega-Volt. In speziell angeordneten Magnetfeldern, so genannten Undulatoren, werden sie auf eine schnell oszillierende Schlangenbahn geschickt, wodurch sie Lichtwellen aussenden. Wählt man den Abstand der Oszillation der Magnetfelder richtig, addieren sich die Lichtwellen auf und es entsteht Laserartiges Licht. Bei FLASH wird Licht im Bereich der weichen Röntgenstrahlung und mit ultrakurzer Pulsdauer erzeugt.  

Die Arbeitsgruppe von Prof. Zacharias untersucht mit dieser Strahlung grundlegende Prozesse der Photochemie an Oberflächen. Dabei werden sowohl die gezielte Aufspaltung von Molekülen, aber auch das Gegenteil, ihre Synthese, studiert. Bei den hohen Photonenenergien im weichen Röntgenbereich können neuartige und energiereiche Prozesse stattfinden. Beispielweise ist die photochemische Bildung von molekularem Wasserstoff auf graphitähnlichen Oberflächen ein wichtiger, noch unverstandener Prozess, der von großer astrophysikalischer Bedeutung ist.  

Arbeitsgruppe Zacharias